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100 Beste Erfindungen von 1800 bis 1900

Wusstet ihr, dass das Fahrrad nur deshalb erfunden wurde, weil vor über 200 Jahren ein Vulkan ausbrach?
Karl Freiherr von Drais (1785-1851) baute 1817 in Mannheim die erste „Draisine“ (Fahrrad ohne Ketten) als Alternative zu den Pferdedroschken, die immer teurer wurden, weil die Pferde knapper wurden. Sie verhungerten, weil die Kutscher das Futter nicht mehr bezahlen konnten. Ursache für den gewaltigen Anstieg des Haferpreises (und anderer Getreidesorten) war der Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora im April 1815. Seine Asche verdeckte bis Ende 1816 im sogenannten „Jahr ohne Sommer“ den Himmel über ganz Europa und Nordamerika. Missernten und Hungersnöte waren die Folge, Hunderttausende Menschen verhungerten – und eben auch die Pferde, was wiederum Karl von Drais auf den Plan rief, sein Laufrad zu erfinden. Weitere echt krasse Fakten findet ihr auf Instagram, Facebook und in unseren ECHT KRASS Quiz-Rate-Spielen für jeden Freundeskreis.

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Beste Erfindungen Jahr Erfinder Hintergründe, Lebzeiten
Kohlebogenlampe 1802 Humphry Davy Der englischer Chemiker Sir Humphry Davy (1778-1829) befasste sich neben der Chemie auch mit Elektrizität. 1802 leitete er erstmals Strom durch einen Platinfaden, brachte diesen zum Glühen und erfand somit die erste elektrische Lampe, die über einen längeren Zeitraum helles Licht abgab. Mehr als 70 Jahre vor der Erfindung der Glühlampe durch Edison war seine Bogenlampe die erste elektrische Lampe, die in Serie produzierte wurde. 

Davy erfand außerdem das Lachgas und eine Bergbau-Grubenlampe zum Anzeigen von Schlagwetter. Zudem enttdeckte er das Silberiodid, das Phosphortrichlorid, das Phosphorpentachlorid und das Chlordioxid. Außerdem gelang es ihm durch Elektrolyse geschmolzener Alkalien, erstmals die Elemente Natrium, Kalium, Barium, Strontium, Calcium und Magnesium darzustellen.

Dampf-Lokomotive 1804 Richard Trevithick Der Brite Trevithick (1771-1833) baute die erste auf Schienen fahrende und mit Dampf angetriebene Lokomotive. Dieses „dampfende Ungeheuer“ transportierte Güter zu einer Waliser Eisenhütte. Erst 1829 gelang der Eisenbahn der Durchbruch. Im legendären „Rennen von Rainhill“ siegte die Rocket, die Dampflok von George Stephenson. Beste Erfindungen vor 1800 finden Sie auf der vorherigen Seite.
Elektrochemie, Elektrolyse 1808 Michael, Faraday, Humphry Davy Elektrochemie und Elektrolyse wurden über viele Jahre hinweg von mehreren Wissenschaftlern, darunter u.a. Michael Faraday (1791-1869) entwickelt, der als Laborgehilfe bei Humphry Davy an der Royal Institution forschte.

Faraday formulierte die Gesetze der Elektrolyse, die das Verhältnis zwischen der im Elektrolyseprozess verwendeten Strommenge und der Menge der erzeugten oder verbrauchten Substanz beschreiben. Seine Arbeit legte den Grundstein für die moderne Elektrochemie und trug zur Etablierung der physikalischen Chemie bei.

Humphry Davy (1778-1829), der als einer der bedeutendsten Chemiker des 19. Jahrhunderts gilt, leistete bedeutende Beiträge zu den Bereichen Elektrochemie, Metallurgie und Anästhesie. Er entdeckte u.a. die schmerzlindernden Wirkung von Lachgas, die chemische Elemente Natrium, Kalium, Barium, Strontium, Calcium, Magnesium und gilt außerdem als Erfinder der Bogenlampe.

Schreibmaschine 1808- 1868 Pellegrino Turri, Karl von Drais Die Idee hatte der englische Erfinder Henry Mill, der bereits 1714 ein Patent auf seine Erfindung bekam. Gebaut wurde sie aber erstmals vom Italiener Pellegrino Turri, die er für die erblindete Gräfin Carolina Fantoni da Fivizzano herstellte. Beleg ist ein Brief vom 8.10.1808, der mit Farbpapier und Typendruck geschrieben wurde. Freiherr Karl von Drais entwarf 1821 für seinen blinden Vater die erste Maschine mit Tastatur. Einen Typenhebel hatte erstmals die Schreibmaschine des Franzosen Xavier Progin (1832). Der Tiroler Peter Mitterhofer baute ab 1864 mehrere Schreibmaschinenmodelle aus Holz. In der Folge floßen weitere technische Details in die Schreibmaschine ein. Die US-Amerikaner Christopher Latham Sholes, Carlos Glidden und Samuel W. Soulé schufen mit ihrem Patent von 1868 die Grundlage zur ersten Serienfertigung gebrauchsfähiger Typewriter (mit erster QWERTY-Tastatur). 1873 verkauften sie ihr Patent an die Firma Remington Arms in New York City.
Konservendose, Kondensmilch,
Dosenmilch
1810 Nicolas Appert Der französische Koch und Konditor Nicolas Appert (1749-1841) entwickelte bereits 1795 das Konservierungsverfahren durch Einkochen. Napoleon Bonaparte hatte den Auftrag für diese Erfindung gegeben, um seinen Soldaten länger haltbaren Proviant mit auf den Weg (in den Krieg) zu geben. Als Belohnung setzte er 12.000 Franc aus, die Appert auch erhielt. Aufbauend auf sein Verfahren erfand er später auch die Konservendose (Dosenmilch). Der Engländer Peter Durand klaute dessen Einmachverfahren und verschweißte Lebensmittel erstmals in Blechdosen, die er 1810 zum Patent anmeldete.
Zweirad, Laufrad 1817 Karl von Drais Der in Karlsruhe geborene Karl Freiherr von Drais (1785-1851) erfand das erste funktionsfähige, aus Holz gebaute Ur-Fahrrad (damals noch ohne Kette). Als Alternative (so eine These) zu Pferdekutschen, die immer teurer wurden, weil die Haferpreise stiegen, nachdem der Vulkan Tambora 1815 ausgebrochen war. Seine Asche legte sich über die gesamte Nordhalbkugel und löste 1816 eine der größten Naturkatastrophen (das sog. „Jahr ohne Sommer“) aus. Durch Kälte und Dauerregen kam es zu Ernteausfällen, was folglich zu Hungersnot, Krankheiten, Futtermangel (Hafer) und Pferdesterben führte.

Drais erste Probefahrt führte am 12. Juni 1817 von seinem Haus in den Mannheimer Quadraten (M 1,8) zu einer ca. 7 km entfernten Pferdewechselstation in Schwetzingen. Obwohl er mit seiner neuartigen Fortbewegungsart großes Aufsehen erregte, hatte das Laufrad keinen Erfolg. Auch weil es in Europa schnell kopiert und verbessert wurde. Drais starb daher verbittert und verarmt am 10.12.1851. In seinem Nachlass fand man weitere geniale Erfindungen von ihm, darunter eine Kochmaschine (von 1935), ein Ofenmodell, eine Schnellschreibmaschine (von 1825) und eine  Notenschriftmaschine (von 1812), die während des Klavierspielens bereits die Noten aufschrieb.

Elektromagnet 1820, 1825 Hans Christian Ørsted, William Sturgeon

Der dänische Physiker Hans Christian Ørsted (1777-1851) entdeckte 1820 den Zusammenhang zwischen Elektrizität und Magnetismus, baute das erste Piezometer (Messgerät für hohe mechanische Drücke) und gilt damit als Mitbegründer der Elektrizitätslehre und Elektrotechnik. Bereits 18 Jahre zuvor hatte der Italiener Gian Domenico Romagnosi (1761-1835) die gleichen Beobachtungen gemacht, die damals jedoch keine Beachtung fanden – seine Entdeckung blieb lange Zeit unbekannt.

1825 griff der englische Physiker William Sturgeon (1783-1850) Ørsteds Erkenntnisse auf und baute den ersten Elektromagneten, indem er einen Kupferdraht um ein hufeisenförmiges Eisenstück wickelte und elektrischen Strom durch den Draht fließen ließ. Dadurch konnte der Magnet 4 kg Metall anheben, das 20-Fache des Eigengewichts. Nur wenige Jahre später konstruierte der US-Physiker Joseph Henry einen größeren, leistungsfähigeren Elektromagneten, der eine Last von etwa 1040 kg heben konnte.

Mundharmonika 1821-1829 Christian Friedrich Ludwig Buschmann

Obwohl die Mundharmonika, die auch als französische Harfe bezeichnet wird, über mehrere Jahrzehnte hinweg von mehreren Erfindern und Handwerkern entwickelt wurde, wird dem deutschen Uhrmacher Christian Friedrich Ludwig Buschmann (1805-1864) allgemein die Erfindung der Mundharmonika in ihrer modernen Form zugeschrieben.

Buschmanns frühe Mundharmonikas, die er „Aura“ oder „Mundaeoline“ nannte, wurden im frühen 19. Jahrhundert gebaut und bestanden aus mehreren Freiflügelpfeifen, die in einem kleinen Holzkasten montiert waren. Der Spieler blies in den Kasten, wodurch die Zungen in Schwingung versetzt wurden und einen Ton erzeugten.

Elektromotor (Gleichstrommotor) 1822/ 1829 Peter Barlow, Anyos Jedlik 1822 entwickelte der Brite Barlow den ersten Unipolarmotor (Barlow-Rad). Der ungarische Pater Jedlik (auch Erfinder des Sodawassers) baute 1829 den ersten Gleichstrommotor.
Feuerzeug 1823 Johann Wolfgang Döbereiner Der deutsche Chemiker (1780-1849) entwickelte das erste Feuerzeug, bei dem ein Platindraht Wasserstoff entzündete. Döbereiner galt auch als Vordenker des Periodensystems für chemische Elemente.
Blindenschrift 
(Brailleschrift)
1825 Louis Braille Der Franzose Louis Braille (1809-1852), der durch einen Unfall in der Kindheit sein Augenlicht verlor, besuchte ab 1819 die Pariser Blindenschule von Valentin Haüy. Dort wurde er zur Entwicklung einer einfacheren Blindenschrift (auf Basis der bereits existierenden aber komplizierteren Nachtschrift von Charles Barbier) inspiriert und erfand die einfachere 6-Punkte-Schrift (statt 12 wie bei der Nachtschrift) im Alter von 16 Jahren.
Schiffspropeller, Schiffsschraube 1827 Josef Ressel *1793 in Chrudim (Böhmen) – †1857 in Laibach (heute: Ljubljana, Slowenien). Nachdem bereits John Ericsson und Francis Pettit Smith bzw. Robert Fulton und David Bushnell mit handbetriebenen Propellern  experimentierten, war der böhm.-österr. Erfinder Josef Ressel (1793-1857) derjenige, der den Schiffspropeller zur technischen Reife brachte.
Heliografie (erste Fotografie) 1826 Joseph Niépce Der französische Erfinder Niépce (1765-1833) erfand die erste fotografische Technik und schoß damit auch das erste und bis heute erhaltene Foto in der Geschichte. Das Bild wurde mit einer Camera obscura und einer mit Asphalt beschichteten Zinnplatte geschossen. Es zeigt den Blick aus dem Fenster seines Arbeitszimmers im Gutshof Le Gras. Belichtungszeit des Fotos: 8 Stunden. Entwicklung: mit Lavendelöl und Petroleum.
Zündholz, Streichhölzer 1826/ 1832 John Walker, Friedrich Kammerer Der englische Apotheker John Walker (1781-1859) nutzte Kaliumchlorat und der deutsche Friedrich Kammerer (1796-1857) Phosphorköpfe (die heute noch in Gebrauch sind) zur Entflammung. Walker dachte uneigennützig und verzichtete auf ein Patent. Grund: Er wollte, dass Feuer jedem Menschen frei zugänglich bleibt. Hut ab, Mr. Walker.
Moderner Kühlschrank 1834 Alexander Twinning Die erste künstliche Kühlung gelang bereits 1748 dem Schotten William Cullen. Twinning kühlte erstmals mit Luftkompression und vermarktete sein Modell kommerziell. Eine wichtige Weiterentwicklung (durch den Einsatz von Ammoniak) gelang dem Franzosen Ferdinand Carré 1859. Carl von Linde perfektionierte die Technik, erfand 1876 eine Ammoniak-Kältemaschine und gründete 1879 die „Gesellschaft für Eismaschinen“.
Relais 1835 Joseph Henry Der US-Physiker Joseph Henry (1797-1878) erfand 1835 das elektromagnetische Relais, eine Schaltung, die einen kleinen elektrischen Strom verwenden kann, um einen größeren Strom zu steuern. Seine Erfindung war entscheidend für die Entwicklung von Telegrafen und anderen frühen elektrischen Kommunikationssystemen. Übrigens: Joseph Henry und Michael Faraday gelten unabhängig voneinander als Entdecker der elektromagnetischen Induktion.
Revolver 1836 Samuel Colt Der erste Revolver, der als solcher anerkannt wurde, wurde US-amerikanischen Erfinder Samuel Colt (1814-1862)  entwickelt. Colt erhielt am 25.2.1836 das US-Patent für seinen „revolving gun“ (Revolver), ein Design, das eine rotierende Trommel verwendete, um mehrere Schüsse ohne Nachladen abzufeuern – und stellte noch im selben Jahre die ersten Prototypen her, die jedoch noch einige Schwächen hatten.

In den 1840er Jahren entwickelte er zusammen mit Walker, einem Texas Ranger, den verbesserten „Colt Walker Revolver“. Diese Waffe war größer und leistungsstärker und wurde während des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges (1846-1848) erfolgreich eingesetzt.

Übrigens: Colt gilt auch als Erfinder des elektrischen Unterwasserzünders und war eng mit Samuele Morse befreundet, der dank Colts wasserfestem Kabel seine Telegrafenleitungen auch unter Seen, Flüssen und Buchten verlegen konnte.

Lochkarte 1837/ 1888 Charles Babbage, Herman Hollerith Der Engländer Babbage (1791-1871) entwickelte die sogenannte Analytical Engine, die der Amerikaner Hollerith (1840-1929) später alltagstauglich umfunktionierte.
Telegraf (Morse-Alphabet) 1837 Samuel Morse Samuel Morse (1791-1872) war Erfinder und Professor für Malerei, Plastik und Zeichenkunst. 1837 entwickelte er den ersten Telegrafen mit federnder Taste. Gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Alfred Vail erfand er dazu kurze und lange Impulse (das Morsealphabet), die beim Empfänger auf Papier geschrieben wurden. Die ersten Telegramme wurden 1844 von der amerikanischen Eisenbahn und den Telegrafenunternehmen verschickt. Mit einem Klick finden Sie auch den Morse-Code!
Fotokamera 1839 Louis Daguerre, William Fox Talbot, Hippolyte Bayard Beinahe zeitgleich erfanden der französische Maler Daguerre (das sog. Daog-Verfahren) und der Brite William Talbot (das Negativ-Verfahren), mit denen Fotos mehrmals entwickelt werden konnten. Auch der Franzose Bayerd hatte entscheidenden Einfluss an der Weiterentwicklung und Verbesserung der ersten Fotos.
Fahrrad mit Pedalen 1839 Kirkpatrick Macmillan

Ein früher Vorläufer des Fahrrads war das Laufrad, auch „Draisine“ genannt, das 1817 von dem deutschen Baron Karl von Drais erfunden wurde. Dieses Laufrad hatte zwei Räder, die durch eine Lenkstange verbunden waren und vom Benutzer durch Abstoßen mit den Füßen auf den Boden angetrieben wurde.

1839 befestigte der schottische Ingenieur Kirkpatrick Macmillan (1812-1878) die ersten Pedalen, die – mittels einer Kurbel an der Hinterachse – dem Fahrer ermöglichte, sich fortzubewegen, indem er in die Pedale trat (Hinterradantrieb). Da sein Modell aus Holz konstruiert war und dazu noch 40 Zoll-Räder hatte, wog es schlappe 26 Kilogramm.

Dennoch fuhr Macmillan damit jahrelang die Strecke von vierzehn Meilen zwischen Courthill und Dumfries. Er war es auch, der den ersten Unfall mit einem Fahrrad verursachte. Am 9. Juni 1842 fuhr er ein Kind an und wurde von der Polizei zu einer Strafe von fünf Schilling verurteilt.

Briefmarke 1840 Laurenz Koschier, James Chalmers, Sir Rowland Hill 1836 machte Laurenz Koschier der österreichischen Regierung und 1838 der Verleger Chalmers der englischen Regierung den Vorschlag, eine Briefmarke einzuführen. Sir Rowland Hill griff diese Vorschläge auf und brachte als britischer Generalpostmeister am 6.5.1840 die erste gedruckte und gezähnte Briefmarke in den Handel. In Bayern wurde die erste deutsche Briefmarke am 1.11.1849 aufgeklebt. Erst über 20 Jahre später brachte auch die „Deutsche Reichspost“ (1.1.1872) ihre erste Briefmarke heraus.
Papier aus Holzschliff (industrielle Herstellung) 1843 Friedrich Gottlob Keller Der deutsche Ingenieur und Erfinder Friedrich Gottlob Keller (1816-1895) entwickelte in seiner Papiermühle in Kühnhaide bei Marienberg (im Erzgebirge) die Methode des Holzschliffverfahrens als Alternative zum bis dahin gebräuchlichen Hadernverfahren (mit Lumpen). Seine Erfindung ermöglichte die Verarbeitung von Holz zu Zellstoff und trug damit zur massenhaften, industriellen Produktion von billigem Papier bei, was wiederum enormen Einfluss auf die Entwicklung von Printprodukten (Zeitungen, Verpackung, Pappe etc.), Kommunikation und Bildung weltweit.
Eismaschine 1843 Nancy Johnson 1843 erfand Nancy Johnson (1794-1890) die erste patentierte Eismaschine, die mit einer Handkurbel betrieben wurde und die Eisherstellung stark vereinfachte. Siehe auch Erfindungen von Frauen. Dank ihrer Erfindung konnten immer mehr Haushalte ihr Eis selbst herstellen. Am 15.6.1851 gründete der Milchhändler Jacob Fussell die erste Fabrik für Speiseeis in Seven Valleys, Pennsylvania, USA.

Exkurs zur Erfindung des Speiseeises, dessen Geschichte weit zurückreicht.
Bereits Ende des 13. Jhrdt. beschrieb Marco Polo (1254-1324) die Herstellung einer „Kältemischung aus Schnee oder Wasser und Salpeter“, die er in China kennengelernt hatte. Später wurde Speiseeis aus Wasser und Fruchtsaft oder -püree (Granita) zu einer italienischen Spezialität, die angeblich im 16. Jhrdt. von Katharina von Medici (1519-1589) nach Paris mitgebracht wurde, wo 1686 auch das erste französische Resstaurant im Quartier Latin („Café Procope“), das auch Speiseeis anbot, eröffnete. Übrigens: Die erste Eisdiele in Deutschland wurde vermutlich 1799 in Hamburg im Alsterpavillon eröffnet.

Saxophon 1846 Adolphe Sax Der belgische Instrumentenbauer Adolphe Sax (1814-1894) war ein talentierter Musiker und Erfinder, der viele Instrumente entwickelte und verbesserte. Am 28. Juni 1846 erhielt er ein Patent für das Saxophon, welches Merkmale von Holzblasinstrumenten (wie Klarinette und Oboe) und Blechblasinstrumenten (wie Trompete und Posaune) miteinander kombinierte.

Es hat ein Mundstück mit einem einfachen Rohrblatt wie die Klarinette, aber einen konischen Metallkorpus wie ein Blechblasinstrument. In der Folge entwarf Sax eine ganze Familie von Saxophonen, die verschiedene Tonhöhen und Klangfarben abdeckten, darunter u.a. das Sopran-, Alt-, Tenor- und Baritonsaxophon.

Fahrstuhl, Aufzug 1853 Elisha Graves Otis Die Uraufführung seines absturzsicheren Aufzugs auf der New Yorker Weltausstellung war einzigartig und absolut spektakulär. Denn Otis (1811-1861) höchst persönlich stieg in den Fahrstuhl, ließ sich in die Höhe ziehen und gab seinem Assistenten den Befehl, das Zugseil zu kappen. Was der auch tat, worauf aber nichts passierte. Der Aufzug blieb stehen. Mit dieser perfekt inszenierten Demonstration seiner eingebauten Sicherheitstechnik wuchs nicht nur die Nachfrage nach Fahrstühlen, sondern auch der Bau von Hochhäusern.
Litfaßsäule 1854, 1855 Ernst Litfaß Ernst Litfaß (1816-1874), der eine kleine Druckerei in Berlin besaß, ging eines Tages durch die Stadt und ärgerte sich über all die Plakate, die wahllos an Wänden und Gebäuden klebten und die Schönheit Berlins verschandelten. Er suchte nach einer „aufgeräumten“ Möglichkeit, Werbung anzubringen und erfand 1854 die sog. Litfaßsäule, eine zylindrische Annoncier-Säule, die etwa drei Meter hoch war. Am 15. April 1855 wurde die erste (von 100) Säule an der sogenannten „Ziegenbockswache“ in der Münzstraße (Berlin-Mitte) errichtet.
Dynamo 1854 Søren Hjorth Werner von Siemens hat den Dynamo/Generator 1866 überarbeitet und verbessert.
Backpulver 1854 Eben N. Horsford, Justus von Liebig, Alfred Bird Der US-amerikanische Chemiker Eben Norton Horsford – ein Schüler von Justus von Liebig – entwickelte eine verbesserte Formel für Backpulver, die sowohl Natriumbikarbonat (Natron) als auch eine saure Komponente enthielt, wie zum Beispiel Weinsäure oder saures Kaliumtartrat. Seine Erfindung revolutionierte das Backen, da sie eine zuverlässige und effektive Methode zum Aufgehen von Teigen bot. Eben Norton Horsford patentierte seine Formel im Jahr 1856 und gründete später eine Firma namens „Rumford Chemical Works“, die Backpulver herstellte und vertrieb.

Anmerkung: Es gab zuvor auch andere Chemiker, wie z.B. der Engländer Alfred Bird (1811-1878), der bereits 1843 ein ähnliches, eifreies Backpulver hersstellte, doch Horsford wird er im Allgemeinen als Erfinder des „modernen Backpulvers“ angesehen. Übrigens: Bird erfand auch einen eifreien Vanillepudding, da seine Frau allergisch auf Ei reagierte.

Stahl (industriell) 1855 Henry Bessemer Der englische Ingenieur Henry Bessemer (1813-1898) entwarf 1855 den ersten Hochofen, mit dem Stahl günstig in der Massenproduktion herzustellen war. Er erfand auch die sog. Bessemer-Birne, ein riesiger Behälter, in dem Stahl schneller bearbeitet werden konnte.
Dosenöffner 1855 Robert Yeates Man glaubt es kaum, der Dosenöffner wurde erst 46 Jahre nach der Dose erfunden. Und so ist die Geschichte dazu: 1809 erfand der Franzose Nicolas Appert ein Verfahren zur Konservierung von Lebensmitteln in versiegelten Gläsern. Kurz darauf, im Jahr 1810, patentierte der Engländer Peter Durand die Verwendung von Blechdosen für die Konservierung. Die Dosen waren jedoch dick und robust. Und die Menschen mussten Werkzeuge wie Hämmer und Meißel oder Messer einsetzen, um sie zu öffnen. Dies war mühsam und oft gefährlich.

Erst viele Verletzungen später, wir schreiben das Jahr 1855, endete das „Gemetzel“ an der Dose. Der Engländer Robert Yeates erfand einen Dosenöffner, der wie ein großes Messer mit einer festen Klinge funktionierte, das um den Rand der Dose geschnitten wurde.

Kondom (aus Gummi) 1855 Charles Goodyear Es war der spätere Reifenhersteller Charles Goodyear (1800-1860), der das erste Gummikondom 1855 herstellte. Mit der Vulkanisation einer Schwefel-Kautschuk-Mischung fand er 1839 zufällig eine neue, trockene und dauerhaft elastische Substanz, die er „gum elastic composition“ (zu deutsch: Gummi) nannte. Das Kondom war neben Schuhen und Reifen nur eines von vielen Produkte, die durch Gummi erst hergestellt werden konnten. Aber: Archäologen fanden in Burgruinen ältere Preservative aus der Zeit um 1646. Allerdings waren diese aus Tierdärmen hergestellt. Klicken & Blicken Sie dazu auch in unsere Liste: Berühmte Chemiker.
Plastik, Zelluloid 1855 Alexander Parkes, Daniel Spill, John Wesley Hyatt Der Engländer Parkes entwickelte das Zelluloid (das er Parkesine nannte), den ersten Thermoplast-Kunststoff der nach Erwärmen beliebig oft verformt werden kann (im Gegensatz zu Duroplasten und Elastomeren). Parkesine war aber teuer, hochentzündlich und zeigte oft Risse, weshalb seine Erfindung kein Erfolg wurde. Sein Geschäftspartner Daniel Spill verbesserte das Produkt, nannte es Xylonite und führte es zum Erfolg. Der US Amerikaner John Wesley Hyatt optimierte das Zelluloid und machte es (anfangs in Form von Billardkugeln, später zur Filmerstellung) marktfähig.
Toilettenpapier 1857 Joseph Gayetty Bevor Toilettenpapier erfunden wurde, nutzten Menschen verschiedene Materialien für die körperliche Hygiene, darunter Blätter, Gras, Heu, Stroh, Steine, Muscheln, Moos, Schnee, Maiskolben und sogar Wolle. Die erste dokumentierte Verwendung von Papier zur Reinigung nach dem Toilettengang stammt aus der chinessischen Tang-Dynastie (618-907) und Song-Dynastie (960-1279).

Mit der Verbreitung des Wasserklosetts in der zweiten Hälfte des 19. Jhrdt. wurde ein spezielles Papier benötigt, welches die Abflussrohre nicht verstopfte. Das brachte 1857 den US-Erinder Joseph Gayetty (1827-1895) auf die Idee, Einzelblätter, die in einer Schachtel mit Aloe getränkt waren, zu produzieren. Die Scott Paper Company verkaufte ab 1890 erstmals perforiertes Toilettenpapier (wie wir es kennen) auf Rollen.

Telefon 1860-1876 Philipp Reis, Antonio Meucci, Alexander Graham Bell Die Geschichte zur Entwicklung des ersten Telefons ist etwas unübersichtlich. Fest steht: Der schottisch-amerikanische Unternehmer Alexander Graham Bell (1847-1922) patentierte die Erfindung im Jahr 1876. Doch klar ist auch, dass der Italiener Antonio Meucci (1808-1889) sein erstes Modell 1860 der New Yorker Öffentlichkeit vorstellte. 1871 wollte er das entsprechende Patent dazu anmelden, hatte aber nicht genug Geld, um die Gebühren zu bezahlen. Zwischen 1858 und 1861 entwickelte davon unabhängig der deutsche Physiker Philipp Reis (1834-1874) drei Telefone und demonstrierte deren Funktion 1861 in Frankfurt am Main anhand des berühmten ersten Satzes „Pferde fressen keinen Gurkensalat“. Das Telefon ist sicherlich einer der beste Erfindungen in der Geschichte der Menschheit.
Gasmotor 1860 Étienne Lenoir Der erste funktionale Gasmotor wurde 1860 vom, in Luxemburg geborenen Ingenieur Étienne Lenoir (1822-1900) entwickelt. Sein Motor war ein Zweitakt-Gasmotor, der mit Leuchtgas betrieben wurde und bereits eine gewisse kommerzielle Anwendung fand, hauptsächlich zum Antrieb kleiner Maschinen und Boote. Lenoir hielt außerdem 80 weitere Patente und gilt als Pionier zum Bau von Wärmekraftmaschinen.

16 Jahre später entwickelte Nikolaus Otto (1832-1891) den ersten funktionsfähigen Viertakt-Gasmotor, auch bekannt als „Ottomotor“.

Viertakt-Motor 1860 Christian Reithmann Der erste klassische 4-Takter (1. Takt: Ansaugen, 2. Takt: Verdichten, 3. Takt: Arbeiten, 4. Takt: Ausstoßen) wurde vom Uhrmacher Reithmann entwickelt und patentiert. Aus Geldmangel verkaufte er später aber das Patent an einen weiteren großen Erfinder, dessen Name postum für den 1936 entwickelten „Hubkolbenmotoren mit Fremdzündung“ prägen sollte: Ottomotor. Nikolaus Otto (1832-1891), der neben Eugen Langen (1833-1895) Mitinhaber der Deutz AG war, zahlte 25.000 Mark und eine Rente auf Lebenszeit an Reithmann (1818-1909). Otto und Langen forschten weiter und entwickelten später den 4-Takt-Flugkolbenmotor. Übrigens: Eugen Langen gilt als „Vater der Wuppertaler Schwebebahn“.
Drahtseilschwebe-bahn 1861 Friedrich Franz von Dücker  
Spiegelreflex-Kamera 1861 Thomas Sutton Bereits 1859 entwickelte der Engländer Thomas Sutton (1819-1875) die erste Panoramakamera mit einem Weitwinkelobjektiv. Außerdem war er der Fotograf bei James Clerk Maxwells bahnbrechender Demonstration der Farbfotografie im Jahr 1861. Von seinen Spiegelreflexkameras wurden nur wenige Exemplare hergestellt. Die erste serienmäßig hergestellte Spiegelreflexkamera mit einem Markennamen war die Monocular Duplex von Calvin Rae Smith (USA, 1884).
Periodensystem 1864/ 1869 Julius Meyer, Dmitri Mendelejew  
Baby(fertig)-Nahrung 1865 Justus von Liebig *1803 in Darmstadt – †1873 in München
Dynamo (Generator) 1866 Werner von Siemens Siemens (1816-1892) entwickelte 1866 das sog. „elektrodynamische Prinzip“ und gilt damit als Vater der Elektrotechnik. Er baute den ersten elektrischen Generator (Dynamo) zur Erzeugung von elektrischer Spannung. Doch darüber, wie der Strom weitergeleitet werden kann, lieferten sich ab 1879 Thomas Edison (Gleichstrom) und George Westinghouse einen erbitterten Wettstreit. In diesem sog. „Stromkrieg“ mischte auch Nikola Tesla ordentlich mit. Als Mitarbeiter von Edison erfand er zwar den Wechselstrom, verkaufte diese Erfindung aber (nach einem Streit mit Edison) an dessen Konkurrenten Westinghouse.
Dynamit 1866 Alfred Nobel Mit einem großen Knall ließ der schwedische Chemiker Alfred Nobel (1833-1896) eine neuartige, explosive Mischung aus 75 % Nitroglyzerin, 24,5 % Kieselgur und 0,5 % Natriumcarbonat kurz: Dynamit 1866 in Krümmel nahe Geesthacht bei Hamburg erstmals in die Luft gehen. Bereits drei Jahre zuvor entwickelte er die Initialzündung um Nitroglycerin mit größerer Sicherheit sprengen zu können.
Benzinmotor, Ottomotor 1867-1876 Nikolaus Otto, Eugen Langen, Gottlieb Daimler, Wilhelm Maybach

Die Entwicklung des Benzinmotors wird mehreren Erfindern zugeschrieben. Unter anderem hielt der Österreicher Christian Reithmann (1818-1909) bereits 1860 mehrere Patente auf einen Viertaktmotor. Nur ein Jahr später beschrieb auch der Franzose Alphonse Beau de Rochas (1815-1893) das Viertaktverfahren. Darauf aufbauend wurden im Laufe der Jahre weitere wichtige Beiträge zur Konstruktion und Verfeinerung des ersten Benzinmotors geleistet.

Namensgeber wurde aber der in Holzhausen an der Haide im Taunus geborene Ingenieur Nikolaus Otto (1832-1891). Er gründete 1864 in Köln gemeinsam mit dem Ingenieur Eugen Langen (1833-1894) die weltweit erste Motorenfabrik und wird daher allgemein als derjenige anerkannt, der den ersten praktischen Benzinmotor 1867 erfunden hat.

Bei ihrem Viertakt-Verbrennungsmotor wird eine Zündkerze zur Zündung eines Benzin-Luft-Gemischs in einem Kolbenraum verwendet („Otto-Zyklus“), eine Konstruktion die zur Grundlage der meisten modernen Motoren wurde. Im Laufe der Jahre folgten weitere Erfinder, darunter Gottlieb Daimler (1834-1900) und Wilhelm Maybach, die gemeinsam 1883 den ersten kleinen, schnelllaufenden Ottomotor entwickelten und diesen erstmals in ein vierrädriges Automobil einbauten. Auch Rudolf Diesel (1858-1913) und Carl Benz erfanden auf Basis des Ottomotors neuartige Technologien wie z.B. den Vergaser – oder entwickelten in der Folge daraus den Dieselmotor.

Schreibmaschine (mit QWERTY-Tastatur) 1868 Christopher Latham Sholes 1864 entwickelte bereits der Österreicher Peter Mitterhofer die ersten Schreibmaschinen-Modelle. Doch erst die von Sholes zwischen 1868-1872 gebauten „Typewriter“ hatten die QWERTY-Tastenanordnung für das 10-Finger-Schreibsystem. 1873 verkaufte Sholes sein Schreibmaschinen-Patent an die New Yorker Firma Remington Arms.
Margarine 1869 Hippolyte Mège-Mouriès Der französische Chemiker wurde von seinem Kaiser Napoleon III. beauftragt, einen preiswerten Ersatz für Butter zu erfinden. Grund: Butter war als stetiger „Fett- und Energielieferant“ für kampfstarke Soldaten zwar wichtig, für die Staatskasse aber zu teuer und ohne Kühlung zu schnell ranzig. Als Proviant für lange Märsche sollte daher ein länger haltbarer, günstiger Butterersatz entwickelt werden.
Druckknopf 1870 Paul Sormani Der Franzose entwickelte den Verschluss für Taschen, Portemonnaies und später auch für Mäntel, Kleider und Hosen.
Drahtseilbahn 1870 Carl von Roll

Nachdem 1834 das Drahtseil vom deutschen Ingenieur Julius Albert (1787-1846) erfunden wurde, fand seine Erfindung jahrelang nur im Bergbau Anwendung. Erst um 1870 entstand die erste moderne Seilbahn, die auch für den Transport von Personen entwickelt wurde. Gebaut wurde sie in Schaffhausen, Schweiz von Carl von Roll. Die etwa 100 m lange Seilbahn war für zwei Personen geeignet, hatte vier Tragseile und ein handkurbelgetriebenes Zugseil. Zwei Jahre später baute Adolf Bleichert (1845-1901) seine erste, von einem gesonderten Zugseil bewegte Bahn in Teutschenthal.

Die erste Luftseilbahn, die ausschließlich für den Personentransport gedacht war, baute der spanische Ingenieur und Mathematiker Leonardo Torres Quevedo (1852-1936) 1907 in San Sebastián. Klicken & Blicken sie dazu Beste Erfindungen ab 1900.

Kaugummi 1872 Thomas Adams *1818 in New York – †1905 ebenda
(Blue)-Jeans 1872/ 1873 Levi Strauss *1829 in Buttenheim – †1902 in San Francisco. Neu waren der blaue Stoff und die Nieten zur Verstärkung der Nähte.
Stacheldraht 1874 Joseph F. Glidden  
Kältemaschine, Eismaschine 1876 Carl von Linde Carl von Linde entwickelte 1876 eine effiziente Kältemaschine, die auf der Verwendung von Ammoniak als Kältemittel basierte und Eis für Brauereien erzeugte. Diese Maschine ermöglichte es, niedrige Temperaturen zu erzeugen und wurde in der Lebensmittelindustrie, Medizin und anderen Bereichen weit verbreitet eingesetzt, kurzum: seine Erfindung bildet die Grundlage der heutigen Kühlschränke. Auf Basis dieser  Technologie gründet er am 21.6.1879 mit drei weiteren Teilhabern die Gesellschaft für Linde’s Eismaschinen Aktiengesellschaft in Wiesbaden. 1902 erfand er zudem den Vakuumverdampfer, der es ermöglichte, Flüssigkeiten unter vermindertem Druck zu verdampfen.
Phonograph (mit Walze) 1877 Thomas Alva Edison, John Kruesi Die Idee für das Aufnahmegerät hatte Thomas Edison (1847-1931). Den Prototypen (mit Zinnfolienwalze, Membrane und Trichter), der am 6.12.1877 der Öffentlichkeit präsentiert wurde, hatte allerdings der geborene Schweizer Maschinenbauer John Kruesi (1843-1899) gebaut. Die erste Aufnahme war übrigens ein Satz aus einem Kinderlied: „Mary had a little lamb“.
Mikrophon 1878 David Edward Hughes *1831 in London – †1900 ebenda
Elektrische Straßenbahn 1879 Werner von Siemens *1816 in Gehrden – †1892 in Berlin
Gleichstrom (DC) 1879 Thomas Alva Edison Edison (1847-1931) unterlag mit seinem Gleichstrom im sog. Stromkrieg gegen George Westinghouse (1846-1914), der für den Wechselstrom kämpfte. Beide stritten sich darüber, welche Technik die bessere und sicherste für eine großflächige Energieversorgung in den USA geeignet sei. 1892 erhielt schließlich Westinghouse den Großauftrag, die Weltausstellung in Chicago (1893) mit Wechselstrom zu versorgen – und gewann damit den Streit.
Glühbirne 1879 Thomas Alva Edison

Nein, Thomas Alva Edison war nicht der erste, der die Glühbirne erfand. Aber er war der erste, der eine dauerhaft brennende Glühbirne entwickelte. Zuvor legten zahlreiche Chemiker, Physiker und Erfinder den Grundstein für die erfolgreiche Arbeit Edisons, der schließlich 1879 die erste kommerziell praktikable Glühlampe mit einem langlebigen Kohlefaden in einem luftleeren Glasbehälter entwickelte. Im Folgenden finden Sie eine Auswahl von Erfindern, die elektrische Lampen und Glühbirnen mit kürzerer Lebensdauer (da sie andere Glühdrähte aus Platin, Carbon, Osmium, Tantal oder Kohlestäbchen etc. verwendeten) entwickelten:

  • 1802: Humphry Davy (1778-1829)
  • 1835: James Bowman Lindsay (1799-1862)
  • 1838: Marcellin Jobard (1792-1861)
  • 1840: Warren de la Rue (1815-1889)
  • 1841: Frederick de Moleyns
  • 1845: William Robert Grove
  • 1845: John W. Starr
  • 1859: Moses G. Famer (1820-1893)
  • 1860: Joseph Swan (1828-1914)
  • 1874: Alexander Lodygin (1847-1923)

Edison fand nach über 6.000 Versuchen den richtigen Faden (zunächst aus verkohlter Baumwolle, später aus Wolfram-Draht), der in einer luftleeren Glashülle nicht verglüht. Die Glühlampe machte dank seiner Entdeckung die Nacht zum Tag und gehört damit zu den beste Erfindungen des 19. Jahrhunderts.

Elektrisches Bügeleisen 1882 Henry W. Seely Nach dem Aufkommen der Elektrizität ließ diese haushaltserleichternde Erfindung natürlich nicht lange auf sich warten. Der US-Amerikaner Henry Seely gilt als Erfinder.
Lochkarten 1884 Herman Hollerith Hollerith (1860-1929) war ein US-amerikanischer Statistiker, Erfinder und Geschäftsmann, der eine elektromechanische Tabelliermaschine für Lochkarten entwickelte, die bei der Zusammenfassung von Informationen und später bei der Buchhaltung helfen sollte. Seine 1884 patentierte Erfindung der Lochkarten-Tabelliermaschine markiert den Beginn der Ära der mechanisierten Binärcode- und halbautomatischen Datenverarbeitungssysteme. Er erfand außerdem den ersten automatischen Karteneinzugsmechanismus und die erste Lochtaste.
Wechselstrom (AC) 1884-1888 Nikola Tesla Der „Magier der Elektrizität“ Tesla wurde 1856 in Smiljan geboren, wanderte 1884 in die USA aus und starb 1943 in New York. Tesla war ein kreativer Entwickler und arbeitete u.a. für Thomas Edison, wurde aber von diesem um eine Prämie in Höhe von 50.000 $ betrogen. Im Streit verließ er 1884 Edison und verkaufte seine Erfindung des Zweiphasen-Wechselstroms an dessen Konkurrenten George Westinghouse, der diesen 1888 zum Patent anmeldete.
Füllfederhalter 1884 Lewis Edson Waterman Lewis Edson Waterman (1837-1901) war ein Versicherungsvertreter in NYC, der sich ständig über einen unzuverlässigen Füllfederhalter aufregte. Als er eines Tages wegen eines fehlerhaften Füllers einen wichtigen Vertrag verlor, beschloss er, selbst einen Füller zu entwickeln, der nicht ausläuft, nicht kleckst und der gleichmäßig schreibt. Sein Waterman verfügte über ein Reservoir, das genug Tinte für mehrere Seiten Schrift enthielt, und ein Zuführungssystem, das die Tinte gleichmäßig und beständig an die Feder abgab. Auch interessant: Der Friedensvertrag von Versailles wurde am 28. Juni 1919 mit einem goldenen Waterman unterzeichnet.
Automobil 1885 Carl Benz Die erste Kutsche ohne Pferd. Und ohne Dampf. Sondern angetrieben durch einen Verbrennungsmotor. Der deutsche Ingenieur Carl Benz (1844-1929) hatte das erste motorisierte Fahrzeug (ein Dreirad) erfunden und seinen Benz Patent-Motorwagen Nummer 1 zum Patent Nr.  37435 angemeldet. Dieses Modell gilt als erstes praxistaugliche Automobil der Geschichte. Eine Erfindung, die sicherlich zu den beste Erfindungen des 19. Jahrhunderts gehört. 
Cola (Coke) 1886 John Stith Pemberton Der US-amerikanische Apotheker Pemberton wollte eigentlich ein Sirup entwickeln, das gegen Kopfschmerzen hilft. Die Cola, die er am 8. Mai 1886 erfand, war also ein rein zufällige Erfindung.
Esperanto (Sprache) 1887 Ludwik Lejzer Zamenhof Esperanto wurde von L.L. Zamenhof, einem polnischen Augenarzt, im späten 19. Jahrhundert entwickelt. Sein Ziel war es, eine Sprache zu schaffen, die die Kommunikation und das Verständnis zwischen Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen erleichtern würde. In der Hoffnung, Frieden und Harmonie zwischen den Nationen zu fördern. Zamenhof, dessen Pseudonym Doktoro Esperanto („Doktor Hoffender“) war, veröffentlichte sein erstes Buch („Unua Libro“) über die Plan- und Kunstsprache 1887. Und seitdem hat sich die Sprache in der ganzen Welt „herumgesprochen“.
Schallplatte und Grammophon  1887 Emil Berliner Mit der ersten Schallplatte erfindet Emil Berliner (1851-1929) auch das erste Grammophon. Die erste Platte war noch aus Zink und hatte ein Laufzeit von ca. 4 Minuten. Erst 1896 entwickelte Berliner die leicht reproduzierbare „bezahlbare“ – aber noch einseitige – Schellackplatte (mit 78 Umdrehungen/Min.). Erst 1904 stellte die Marke Odeon erstmals eine zweiseitige Platte her. Ab 1930 wurde Schellack durch Vinyl ersetzt. Die Schallplatte war für Musiker und Musikliebhaber eine der beste Erfindungen des 19. Jahrhunderts.
Luftgefüllte Reifen 1888 John Boyd Dunlop Der schottische Tierarzt John Boyd Dunlop (1840-1921) ließ seine mit Luft gefüllte Reifen bereits 1888 patentieren. Nur ein Jahr später meldeten auch die französischen Brüder Andrè und Édouard Michelin ein Patent an.
Inkubator (Brutkasten) 1888 Dr. William Ch. Deming  
Reißverschluss 1890, 1893 Whitcomb Judson, Gideon Sundbäck Weil er keine Lust auf das Zubinden von Schnürsenkeln hatte, entwickelte der US-Ingenieur Judson (1846-1909) 1890 einen „Klemmöffner und -schließer für Schuhe“ und meldete seine Erfindung 1893 zum Patent an. Ab 1909 verbesserte der Schwede Gideon Sundbäck (1880-1954) die Mechanik und nähte den Reißverschluss erstmals in Stiefel und später auch in Kleidungsstücke ein.
Gleitflug/ Gleitschirm 1891-1896 Otto Lilienthal Otto Lilienthal (1848-1896) studierte den Vogelflug und entwickelte eine Reihe von Flugapparate, mit denen er sich selbst von Hügeln, Bergen und Sandgruben absetzte. Seine ersten Versuche waren erfolglos, und er erlitt zahlreiche Abstürze und Verletzungen. Dennoch verfeinerte er seine Entwürfe so weiter, dass ihm 1891 mit dem „Derwitzer Apparat“ ein Gleitflug von ca. 25 Metern gelang. In den folgenden Jahren verbesserte er seine Modelle weiter (ingesamt baute er 21 verschiedene Flugapperate), mit denen er eine Flugweite von bis zu 250 m erreichte. Am 9.8.1896 stürzte er bei Stölln am Gollenberg aus etwa 15 m Höhe ab und erlitt dabei schwere Verletzungen, an denen er tagsdrauf verstarb.
Bierdeckel 1892 Robert Sputh *1843 in Dresden – †1913 ebenda
Traktor 1892 John Froehlich und William Mann Der US-Amerikaner John Froehlich (1849-1933), Sohn deutscher Auswanderer (seine Eltern kamen aus Kassel), konstruierte 1892 den ersten benzingetriebenen Traktor, den er beim ersten Einsatz in Langford (South-Dakota) vor eine Dreschmaschine koppelte. 1918 verkaufte er seine Erfindung an John Deere & Company, doch mit dem Börsencrash von 1929 verlor er sein gesamtes Vermögen.
Dieselmotor 1892 Rudolf Diesel *1858 in Paris – †1913 auf Fährschiff nach England
Rolltreppe 1892 Jesse W. Reno Diese erste fahrbare Treppe bestand eigentlich nur aus einem schräg zulaufendem Förderband. Der US-Amerikaner meldete seine Erfindung 1892 zum Patent an, obwohl es bereits seit 1859 ein Patent für eine Rolltreppe gab. Da dieses theoretische Modell von Nathan Ames damals zu kompliziert für eine Umsetzung war, ließ man den Plan fallen. Die heutige Bauart von Rolltreppen wurde vom (eigentlichen) Erfinder George A. Wheeler nur rund 5 Monate nach Reno’s Patentmeldung erstmals vorgestellt. Die erste Rolltreppe Deutschlands ging am 11. Juli 1925 im Düsseldorfer Kaufhaus Tietz in Betrieb.
Kronkorken 1892 William Painter Der gebürtige Ire William Painter (1938-1906) war von Beruf Erfinder und hielt am Ende seines Lebens 85 Patente. Nachdem er 1858 nach Baltimore, Maryland (USA) auswanderte, erfand er neben dem Kronkorken auch den ersten Flaschenöffner (siehe 1894), eine Papierfaltmaschine und einen Schleudersitz in Reisezügen. Sein Kronkorken war günstiger, luftdichter und praktischer in der Abfüllung, weshalb er den bis dahin gebräuchlichen Bügelverschluss schnell ablöste.
Elektroherd 1893 George B. Simpson Der Amerikaner erfand den Elektroherd bereits in den 1850er Jahren, er wurde aber erst von 1891-93 von der Firma Carpenter Electric gebaut und 1893 vorgeführt.
Motorrad 1894 Alois Wolfmüller *1864 in Landberg am Lech – †1948 in Oberstdorf
Flaschenöffner 1894 William Painter Zwei Jahre nachdem er den Kronkorken erfand, mussten sich seine verschlossenen Flaschen ja auch wieder öffnen lassen. Dazu entwickelte er den Kapselheber. Kurz zuvor (1893) erhielt Alfred Louis Bernardin ebenfalls ein Patent für einen Flaschenöffner mit einer etwas anderen Mechanik.
Kino/Film 1895 Gebrüder Lumière Am 22. März 1895 führten Auguste und Louise Lumière den ersten Film vor Publikum vor. Sie zeigten den Film „Arbeiter verlassen die Lumière-Werke“. Der Kinofilm gehört ganz sicher zu den unterhaltsamsten Erfindungen des 19. Jahrhunderts.
Röntgenstrahlen 1895 Wilhelm Conrad Röntgen Am 8. November 1895 war es purer Zufall, dass Wilhelm Conrad Röntgen (1845-1923) die unsichtbaren X-Strahlen in Würzburg entdeckte. Bei einem Experiment mit einer gläsernen Kathodenstrahlröhre drangen Strahlen durch die abgedeckte Röhre und schwärzten ein zufällig auf dem Schreibtisch liegendes Papier. Aus medizinischer Sicht eine der beste Erfindungen aller Zeiten.
Radio 1896 Guglielmo Marconi Die Geschichte des Radios ist eine lange Kette von Ereignissen zwischen 1820 bis ca. 1930. Zahlreiche Techniker haben nach und nach dazu beigetragen, dass eine drahtlose Funkübertragung möglich wurde. Hervorzuheben sind dabei vor allem die Leistungen von Nikola Tesla (1856-1943), Alexander Popow (1859-1905), Ferdinand Braun (1850-1918) und Guglielmo Marconi (1874-1934), der sein „drahtloses Gerät zur Übertragung elektrischer Impulse“ 1896 patentieren ließ. Die erste Radioshow ging an Heiligabend 1906 über den Äther: Oh Holy Night.
Aspirin 1897, 1899 Felix Hoffmann Dem deutschen Chemiker und Apotheker Felix Hoffmann (1868-1946) gelang im August 1897 erstmals die Synthese von Acetylsalicylsäure (ASS) aus Salicylsäure und Acetanhydrid. Die daraus gewonnene Substanz wurde ab 1899 vom Fabrikanten Friedrich Bayer aus Leverkusen (heute BAYER) unter dem Markennamen Aspirin weltweit vermarktet.
Büroklammer 1899 Johan Vaaler Der Norweger Johan Vaaler (1866-1910) erfand die Büroklammer, die bis heute eine der bekanntesten Erfindungen Norwegens ist. Weitere beste Erfindungen des 20. Jahrhunderts finden Sie auf der nächsten Seite. Weitere beste Erfindungen nach 1900 finden Sie in der folgenden Liste.

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Quelle zur Liste „Beste Erfindungen aller Zeiten“:

Bücher der Wissenschaft, Geschichtsbücher, Fachmagazine, Wikipedia, diverse Webseiten über die beste Erfindungen und Entdeckungen etc.


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