Liste ≡ Beste Erfindungen (vor 1800)
Für Sie im Überblick: Berühmte Erfinder (bis 1800).
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Wichtige Erfindungen (vor 1800) | Jahr | Berühmte Erfinder |
Hintergründe, Lebzeiten |
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Bier | 4000 v. Chr. | Sumerer | Die ersten Nachweise und Zutaten für Bier wurden in Keilschrift festgehalten. Die erste urkundliche Erwähnung des Bieres in Mitteleuropa findet sich am am 6.8.754 in der St. Gallischen Gemeinde Zuzwil im Dorf Züberwangen. In den folgenden Jahren wurde Bier zum wichtigste Volksgetränk in Europa. So brauten in Hamburg im Jahr 1376 nachweislich 457 Brauereien Bier, einige davon unkontrolliert mit wenig genüßlichen Zutaten wie Stechapfelsamen, Seidelbast oder Bilsenkraut.
Geschmacklich besser wurde es erst ab 1516, nachdem Herzog Wilhelm IV von Bayern das „Bayerische Reinheitsgebot“ erließ, welches die Inhaltsstoffe für Bier auf Gerste, Hopfen und Wasser festgelegte. 1616 durfte zudem Salz, Wacholder und Kümmel verwendet werden. Bis 1841 wurden alle Biere mit obergäriger Hefe gebraut. Erst Josef Groll braute am 5. Oktober 1842 das erste untergärige Pils nach Pilsner Brauart. |
Rad | 3000 v. Chr | an diversen Orten | Wo und wann genau das erste Rad entstand, ist wissenschaftlich nicht geklärt. Es wird aber vermutet, dass es an mehreren verschiedenen Orten der Welt entwickelt wurde. Funde aus Ägypten, Mesopotamien und Babylon stammen aus dem dritten bzw. vierten Jahrtausend vor Christus. Das erste Rad mit Speichen wurde um 2.000 vor Christus gebaut. |
Papyrus | 2700 v. Chr. | Ägypter | Die Alten Ägypter gewannen aus den Fasern des Echten Papyrus (eine Gattung der Zypergräser) die ersten beschreibbaren Stoffe. Diese Pflanzen wurden im Altertum aber nicht nur zur Gewinnung des Papier-Vorläufers verwendet, sondern auch zum Bau von Schilfbooten. |
Pyramiden | 2680 v. Chr. | Pharao Djoser, Pharao Snofru | Die Ägyptischen Pyramiden wurden in der Zeit des „Alten Reiches“ (ca. 2680 bis 2180 vor Christus) als Grabstätte für ihre Pharaonen gebaut. Die Pyramiden von Gizeh (darunter die bekannte Cheops-Pyramide) gehören wohl zu den ältesten noch erhaltenen Bauwerken der Menschheit. Sie sind eines der sieben Weltwunder der Antike und zählen seit 1979 zum Weltkulturerbe. Unabhängig zu den ägyptischen Pyramiden wurden später – ohne von der Bauweise der Ägypter zu wissen – auch in anderen Ecken der Erde Pyramiden gebaut, wie z.B. in Lateinamerika. |
Alphabet | um 2000 v. Chr. | Ägypter, Semiten | Um 1600 v. Chr. ergänzten die Phönizier das Alphabet der Semiten. Um 800 v. Chr. übernahmen die Griechen die phönizischen Buchstaben und passten sie ihrer Sprache an. Über die Latiner (die im 1. Jh. v. Chr. nach Italien übersiedelten) wurde daraus unser heutiges römisches Alphabet. Die Reihenfolge der Buchstaben wurde bereits 1400 v. Chr. festgelegt und hat sich bis heute kaum verändert. |
Glas | 1600 v. Chr. | Ägypter | Die Herstellung von Glas taucht erstmals im Alt-Ägyptischen „Neuen Reich“ (ca. 1500-1070 vor Christus) auf. Die Ägypter stellten auch schon farbiges Glas als Schmuckstücke her. Zur Herstellung verwendeten sie rund 60 % Silicium, 10 % Calcium (zerpulvertem Wüstensand mit hohem Kalkgehalt), 20 % alkalisches Salz sowie Metalloxide oder Tonerde. |
Aquädukt | 1200 v. Chr. | Ägypter, Eupalinos von Megara | Die ältesten Aquädukte (lat. Wasserleitungen) sprich: von Menschenhand gebaute Bauwerke zum Transport von Wasser werden dem Pharao Ramses dem Großen (1303-1213 v. Chr.) und dem König Salomo (10. Jahrhundert v. Chr.) zugeschrieben. Bewiesen ist dies aber nicht. Belegt ist allerdings, dass das noch in Resten erhaltene Aquädukt von Samos (inkl. „Tunnel des Eupalinos“) im 6. Jahrhundert v. Chr. vom griechischen Ingenieur Eupalinos von Megara erbaut wurde. |
Flaschenzug | 1000 v. Chr. | Assyrer, Archimedes | Flaschenzüge werden schon seit Tausenden von Jahren zum Heben schwerer Gegenstände verwendet. Die Grundkonstruktion eines Flaschenzugs besteht aus einem Rad oder einer Reihe von Rädern mit einer Rille in der Mitte, durch die ein Seil oder Kabel geführt werden kann. Durch Ziehen an einem Ende des Seils kann das am anderen Ende befestigte Objekt angehoben oder bewegt werden. Die erste bildliche Darstellung eines Ur-Flaschenzugs befindet sich auf einem assyrischen Relief um 970 v. Christus. Die Erfindung des zusammengesetzten Flaschenzuges wird dem griechischen Mathematiker, Physiker und Ingenieur Archimedes 287-212 v. Chr.) zugeschrieben. |
Abakus | 500 v. Chr. | Ägypter, Babylonier, Griechen | Der Abakus war ein antikes Zählgerät, welches für die Durchführung grundlegender Berechnungen (einfache Additionen und Subtraktionen) verwendet wurde. Er bestand aus einem Holzrahmen mit Reihen von Perlen oder Kieselsteinen, die hin und her bewegt werden konnten, um Zahlen darzustellen. |
Ruderboote | 500 v. Chr. | Ägypter, Griechen | Ruderboote werden seit Tausenden von Jahren für Transport, Fischfang und Sport verwendet. Die ältesten bekannten Ruderboote stammen aus dem alten Ägypten und Griechenland, wo sie für militärische und Transportzwecke eingesetzt wurden. Später wurden Ruderboote auch für Fischfang, Handel und Entdeckungsreisen eingesetzt. |
Kompass | 475 v. Chr. | Chinesen | Die Chinesen wussten bereits um 470 vor Christus („Zeit der Streitenden Reiche“), dass sich Splitter von Magneteisensteinen immer in Nord-Süd-Richtung drehen. Der erste von Chinesen gebaute sogenannte „Nasse Kompass“, dessen schwimmende Nadel sich nur nach Süden ausrichtete, stammt allerdings erst aus dem Jahr ≈1000 nach Christus. Nur 100 Jahre später (um 1100 nach Chr.) waren in China aber schon die ersten Kompasse mit Einteilung in 24 Richtungen in Gebrauch. |
Wasserrad | 240 v. Chr. | Griechen | Das Wasserrad ist eine der ältesten Maschinen der Menschheit. Die frühesten Aufzeichnungen über die Nutzung von Wasserrädern stammen aus dem antiken Griechenland. Dort beschrieb der griechische Ingenieur Philo von Byzanz (ca. 280-220 v. Chr.) um 240 v. Chr. erstmals ein Wasserrad. |
Papier (heutige) | 100 n. Chr. | Der Chinese Cai Lun | Papier wurde im Jahr 105 n. Chr. von Cai Lun (50-121 n. Chr.), einem Eunuchen am kaiserlichen Hof der Han-Dynastie in China, erfunden. Er kombinierte Maulbeerbaumrinde, Hanffetzen, alte Fischernetze und Lumpen zu einem neuen Schreibmaterial. Bis zu diesem Zeitpunkt nutzten verschiedene Kulturen andere Materialien wie z.B. Papyrus. Das Papier kam im 11./12. Jhrdt. über die Mauren in Spanien nach Europa, weshalb auch die erste Papiermühle Europas 1151 in Xàtiva, Spanien, errichtet wurde. |
Eiscreme (Speiseeis) | 6. Jhdt. | unbekannt | Der chinesische Kaiser Tang gab dem Gefrorenen noch Milch dazu, um das Eis cremiger zu machen. Auch die römischen Kaiser ließen sich Eisschnee (von den Bergen der Apenninen) bringen und verfeinerten es mit Honig und anderen Aromen. Englands König Karl II. lies sich 1672 erstmals das klassische Speiseeis servieren. |
Porzellan | 618 | Chinesen | Vermutlich stellten die Chinesen schon in vorchristlicher Zeit Porzellan her, konnte aber nicht eindeutig belegt werden. 1709 erfand J. F. Böttcher das Hartporzellan und gründete 1710 zur Herstellung die erste europäische Porzellanmanufaktur in Meißen. |
Windmühlen | 7. Jhdt. | Persien, Tibet, China | Es gibt zwar Vermutungen, dass bereits die Alten Ägypter und Alten Griechen (vor Christus) die ersten vom Wind angetriebenen Techniken kannten und nutzten, bewiesen wurde dies aber nie. Bekannt ist dagegen die Verwendung von Windmühlen z.B. in Persien (zum Getreidemahlen), Tibet (als Gebetsmühlen) und China (zum Wasserpumpen) ab dem 7. Jahrhundert nach Christus. In Europa wurden die ältesten Windmühlen im 12. Jahrhundert errichtet. |
Schwarzpulver | 1044 | Chinesische Alchemisten | Der erste schriftliche Eintrag zur Herstellung salpeterhaltiger Brandsätze stammt aus der chinesischen Sammlung von Militärtechnik Wujing zongyao von 1044. Der chinesische Kriegsmandarin Yu Yunwen nutzte erstmals Schwarzpulver als Büchsenpulver bzw. Schießpulver für Schusswaffen im Jahr 1161: er ließ Feuerpfeile (Raketen) zur Abschreckung von Feinden bauen. |
Gabel | 1071 | Byzantiner | Die frühesten Formen einer zweizinkigen Gabel stammen aus dem antiken Griechenland, wo ist zum Zubereiten aber nicht zum Essen verwendet wurde. Erst im 10. Jahrhundert war die Gabel, wie wir sie heute kennen, im Byzantinischen Reich in Gebrauch. Nachdem byzantinische Prinzessin Theodora Anna Doukaina einen venezianischen Dogen heiratete, kam mit ihr auch die Gabel im 11. Jahrhundert nach Europa. |
Kanonen | 1150 | Chinesen | Im 9. Jahrhundert entwickelten chinesische Alchemisten bereits das Schwarzpulver (eine Mischung aus Salpeter, Schwefel und Holzkohle), das zunächst für Feuerwerkskörper, später auch für militärische Zwecke verwendet wurde. Die erste Erwähnung einer Kanone in China stammt aus dem 12. Jahrhundert. Die Damals wurden die noch einfachen Metallröhren als „Feuerschlangen“ oder „Handkanonen“ bezeichnet. Ab dem 13. Jahrhundert gelangte das Wissen über Schwarzpulver und Kanonen in den Nahen Osten und später nach Europa. |
Brille | 1285 | vermutlich Alessandro della Spina | Wer die Brille zum Auf-die-Nase-setzen letztendlich erfand, ist bis heute nicht zweifelsfrei geklärt. Vermutlich war Alessandro della Spina in Pisa. Wichtige Vorarbeit für die Brille leistete u.a. der berühmte Erfinder Archimedes, der das Brennglas um 200 v. Chr. erfand – sowie die beiden arabischen Optiker Ibn Sahl (um 1000) und Ibn al-Haitham (960-1040), die Lichtbrechung und Licht-Reflexion erstmals berechneten. Ab dem 13. Jahrhundert verwendete man sogenannte „Lesesteine“, die aber nur Weitsichtigen halfen, da sie konvex geschliffen waren. Im 14 Jh. entstand das Zweiglas (Niet- und Bügelbrille), das man beim Lesen vor die Augen halten musste. Um 1500 entstanden die „Mützenbrille“ und die „Stirnreifenbrille“. Erst ab 1797 konnte man dank Dudley Adams die Brille (mit Bügel) hinter den Ohren festklemmen. |
Wecker | 1350-1400, 1787 | Deutschen | Bereits die Griechen entwickelten Wasseruhren, die eine bestimmte Menge Wasser in ein Gefäß tropfen ließen. Und sobald das Gefäß voll war, erzeugte es einen Ton, der die Menschen weckte. Der erste mechanische Wecker, der auf eine bestimmte Zeit eingestellt werden konnte, wurde jedoch im 15. Jhrdt. in Deutschland erfunden. Der moderne Wecker, wie wir ihn heute kennen, wurde erstmals 1787 von Levi Hutchins in Concord, New Hampshire, USA gebaut. Aus eigenem Interesse, denn der Uhrmacher-Lehrling musste morgens um 4 Uhr aufstehen – und wollte nicht verschlafen. |
Buchdruck | 1445-1454 | Johannes Gutenberg | Gutenberg (*1400 in Mainz – †1486 ebenda) gilt als Erfinder des modernen Buchdrucks mit beweglichen Metalllettern. Seine erstes Druckwerk war die sog. Gutenberg-Bibel (1452-54), die aufgrund der Zeilenanzahl von 42 Zeilen pro Seite auch „B42“ genannt wird. |
Fallschirm | 1483 | Leonardo da Vinci | Der berühmte Erfinder Da Vinci (*1452 in Anchiano, IT – †1519 im Schloss Clos Luce, F) zeichnete zwar die erste Skizze eines Fallschirms, gebaut hatte er ihn jedoch nie. Es sollte exakt 300 Jahre dauern, bis der Franzose Louis-Sébastien Lenormand 1783 mit einem selbstgenähten Fallschirm von einem Turm sprang – und überlebte. |
Globus | 1492-93 | Martin Behaim | Der älteste noch erhaltende „Erdapfel“ der Welt wurde im Auftrag einiger Nürnberger Handwerkern von Ritter Behaim (*1459 in Nürnberg – †1507 in Lissabon) erstellt. Das im gleichen Jahr entdeckte Amerika ist noch nicht auf dem Globus eingezeichnet. |
Taschenuhr | 1510 | Peter Henlein |
Der deutsche Uhrmacher Peter Henlein (1480-1542) aus Nürnberg wird oft als der Erfinder der ersten tragbaren Uhr genannt. Um 1510 entwickelte er kleine, tragbare Uhren, die als „Nürnberger Ei“ bekannt wurden. Diese Uhren waren noch nicht wirklich „Taschenuhren“ im heutigen Sinne, da sie eher in einer Tasche getragen wurden und größer als spätere Modelle waren, aber sie waren die ersten Zeitmesser, die man unterwegs bei sich führen konnten. |
Tapete | 1509 | Engländer, Franzosen | Bereits um 200 v. Chr. nutzten die Chinesen Reispapier, um ihre Wände zu dekorieren. Ab dem 16. Jahrhundert wurden Wände in Europa oft mit Wandteppichen oder gemalten Wandmalereien dekoriert. Die ersten Tapeten, die anfangs noch von Hand bemalt wurden, wurden ab 1509 in England und Frankreich hergestellt. Übrigens: Einer der bekanntesten Tapetendesigner war der englische Maler und Designer William Morris (1834-1896). |
Kondom | 1564 | Gabriele Falloppio, Charles Goodyear | Bereits im alten Ägypten wurden Kondom aus Tierdärmen oder Leinenbänder verwendet. Es folgten in der Antike Kondome aus natürlichen Materialien wie aus Schafdärmen, Fischblasen oder Fischhäuten. Erst der italienische Arzt Gabriele Falloppio (1523-1562) beschrieb 1564 in seinem Buch „Über die französische Krankheit“ (das postum veröffentlicht wurde) ein mehrfach in Medikamenten getränktes und wieder getrocknetes Leinensäckchen aus Leinen oder Seide zum „über die Eichel stülpen“ als Kondom zum Schutz gegen Krankheiten. Erst 1855 erfand der US-Chemiker Charles Goodyear (1800-1860) das erste Gummi-Kondom. |
Bleistift | 1565 | England | Vor der Erfindung des Bleistifts wurden verschiedene Hilfsmittel zum Schreiben verwendet, darunter Kreide und Kohle. Doch erst mit der Entdeckung von Graphit im Jahr 1564 im englischen Borrowdale, erkannte man, dass dieses Mineral ideal zum Zeichnen und Schreiben verwendet werden konnte.
Die ersten „Bleistifte“ wurden bereits ein Jahr später entwickelt, und bestanden aus einem Stück reinen Graphits, das in einen Holzschaft eingefasst wurde. Von Blei kann also gar keine Rede sein. Übrigens: Die Härte von Bleistiften wird durch das Verhältnis von Graphit zu Ton im Bleistiftkern bestimmt. Reines Graphit ergibt einen weichen Bleistift (z.B. 9B), während mehr Ton einen härteren Bleistift ergibt (z.B. 9H). Die Skala reicht von „B“ für weich bis „H“ für hart, mit „HB“ als Standard-Mischung. |
Toilette mit Wasserspülung | 1596 | John Harington | Der englische Erfinder John Harington (1561-1612) stellte am Hof von Königin Elisabeth I. fest, dass dort die Toiletten primitiv und unangenehm waren. Weshalb er beschloss, eine neue Art von Toilette zu entwickeln, die bequemer und effizienter sein sollte. Gesagt, getan. Seine Prototyp hatte ein Ventil, um Wasser aus einem Spülkasten abzulassen und alles wegzuspülen. Im Vergleich zum damals üblichen Nachttopf war seine Erfindung eine echte Sensation, die über Jahrhunderte aber nur beim Adel und am königlichen Hofe zu finden war. |
Thermometer | 1597 | Galileo Galilei | Das erste bekannte Thermometer stammte von Galileo Galilei (1564-1642). Es war ein einfaches Gerät, das aus einer Glasröhre bestand, die in ein Glasgefäß eingetaucht war. Die Temperaturänderung beeinflusste den Flüssigkeitsstand in der Röhre, was auf Temperaturunterschiede hinwies. Der italienische Arzt Santorio Santorio (1561-1636) verbesserte die Temperaturmessung, indem er ein Thermometer mit einer Skala zur genauen Temperaturmessung entwickelte.
Der deutsche Physiker Daniel Gabriel Fahrenheit (1686-1736) erfand 1714 das erste Thermometer mit einer festen Skala, das als „Fahrenheit-Thermometer“ bekannt wurde. Er benutzte Quecksilber als Flüssigkeit, weil es eine gleichmäßige Expansion und Kontraktion bei Temperaturänderungen zeigte. Seine Skala begann bei 0°C, dem Gefrierpunkt einer Salz-Wasser-Mischung. Anders als die Fahrenheit-Skala entwickelte der schwedische Astronom Anders Celsius (1701-1744) im Jahr 1742 eine andere Temperaturskala, die als Celsius-Skala bekannt ist. Seine Skala hatte den Gefrierpunkt des Wassers bei 0°C und den Siedepunkt bei 100°C. Fehlt noch die Kelvin-Skala, die 1848 vom nordirischen Lord Kelvin (1824-1907) eingeführt wurde. Seine Skala beginnt bei 0 Kelvin, dem absoluten Nullpunkt, bei dem die Molekularbewegung theoretisch aufhört. |
Regenschirm | Ende 16. Jhdt. | Europa | Auch wenn es keine eindeutige Antwort darauf gibt, wer den ersten Regenschirm entwickelte, so ist dennoch klar, dass er eine lange und faszinierende Geschichte hat, an der viele beteiligt waren. Die Entwicklung von Schirmen lässt sich bis ins antike Ägypten, Griechenland und Rom zurückverfolgen, wo aus Palmenblättern oder Federn die ersten Sonnenschirmen gefertigt wurde. Der moderne Regenschirm, wie wir ihn heute kennen, wurde jedoch erst im späten 16. Jahrhundert in Europa entwickelt. Wo zu erst, ist bis heute unklar.
Überliefert ist nur, dass ein italienische Kaufmann namens Giovanni Batista um 1600 eine Art Regenschirm auf seinen Reisen bei sich hatte. Im frühen 18. Jahrhundert machte der englische Philanthrop Jonas Hanway (1712-1786) den Regenschirm in England populär, wo er zunächst nur ein Accessoire für Damen war. Der erste leichte und zusammenklappbare Regenschirm (mit Paragon-Schirmgestell) wurde 1851 von dem Engländer Samuel Fox (1815-1887) erfunden. |
Fernrohr, Teleskop | 1608/1609 | Hans Lipperhey, Zacharias Janssen, Galileo Galilei |
Die Erfindung des Fernrohrs wird oft dem holländischen Brillenmacher Hans Lipperhey (1570-1619) zugeschrieben, der 1608 den ersten bekannten Antrag auf ein Patent für ein Fernrohr stellte. Es ist jedoch unklar, ob er wirklich der Erste war, da mehrere andere Personen in den Niederlanden um die gleiche Zeit u.a. von Zacharias Janssen (1588-1631) ähnliche Instrumente entwickelten. Der italienische Wissenschaftler Galileo Galilei (1564-1642) hörte von dieser neuen Erfindung und baute 1609 sein eigenes verbessertes Fernrohr, ein sog. Linsenfernrohr (Refraktor), das mit konvexen Linsen arbeitetet. Er war der Erste, der es systematisch zur Himmelsbeobachtung einsetzte. Mit diesem Teleskop entdeckte er unter anderem die vier größten Monde des Jupiters (heute Galileische Monde genannt), die Phasen der Venus, die Berge und Krater auf dem Mond und die Sonnenflecken. Knapp 60 Jahre später entwickelte 1668 der englische Physiker, Astronom und Mathematiker Isaac Newton (1643-1726) das erste Spiegelteleskop (Reflektor), das anstelle von Linsen einen gekrümmten Spiegel zur Fokussierung des Lichts verwendet. |
U-Boot | 1620-1624 | Cornelius Drebbel, David Bushnell | Der erste dokumentierte erfolgreiche Bau eines U-Boots gelang dem niederländischen Erfinder Cornelis Drebbel (1572-1633) im frühen 17. Jahrhundert. Drebbel, der im Dienst des englischen Königs Jakob I. stand, baute zwischen 1620 und 1624 ein tauchfähiges Boot, das aus einem Holzrahmen bestand und mit Leder überzogen war. Dieses primitive U-Boot konnte etwa 4,5 Meter tief tauchen, wurde von 12 Ruderern angetrieben und wurde über die Distanz von drei Meilen in der Themse erfolgreich getestet.
Während des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs wurde das erste militärisch eingesetzte U-Boot, die Turtle, gebaut. Sie wurde 1775 von dem amerikanischen Erfinder David Bushnell (1740-1824) konstruiert. Die Turtle war ein Ein-Mann-U-Boot, das zum Einsatz gegen britische Schiffe entwickelt wurde. Es war mit einer Schraubenwelle und einem Handkurbelantrieb ausgestattet. Der berühmteste Einsatzversuch der Turtle war ein Angriff auf das britische Kriegsschiff HMS Eagle, der jedoch scheiterte. Ein weiteres bedeutendes U-Boot war die Nautilus, die 1800 von dem amerikanischen Ingenieur Robert Fulton (1765-1815) in Frankreich gebaut wurde. Dieses U-Boot war mit einer Luftversorgung für die Besatzung ausgestattet und konnte bis zu 8 Meter tief tauchen. |
Rechenmaschine | 1623 | Wilhelm Schickard | Der deutsche Mathematiker und Astronom Wilhelm Schickard (1592-1635) baute die erste mechanische Rechenmaschine der Welt nur deshalb, um damit komplexe astronomische Berechnung schneller durchführen zu können.
Seine Erfindung war damals ein Wunderwerk der Technik und bestand aus einer Reihe von Zahnrädern und Rädern, die Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division ausführen konnte. Doch leider fand seine Rechenmaschine zu seinen Lebzeiten nicht die Anerkennung, die sie verdient hätte. Knapp 20 Jahre später (1642) konstruierte der Franzose Blaise Pascal eine ähnliche Maschine. |
Pendeluhr | 1640/1657 | Galileo Galilei, Vincenzo Galilei, Christiaan Huygens | Die Idee der Pendeluhr geht auf den italienischen Wissenschaftler Galileo Galilei (1564-1642) zurück, der um 1582 während eines Kirchenbesuchs das Prinzip des Pendels entdeckte. Er bemerkte, dass die Schwingungen eines Kronleuchters in der Kathedrale unabhängig von ihrer Amplitude (der Weite der Schwingungen) die gleiche Zeitdauer hatten. Diese Entdeckung der Ischronismus-Eigenschaft des Pendels legte den Grundstein für die spätere Entwicklung der Pendeluhr, die sein Sohn Vincenzo Gamba (1606-1649) nach dem Tod Galileos bauen sollte, die aber noch nicht voll funktionsfähig war.
Erst der niederländische Physiker und Mathematiker Christiaan Huygens (1629-1695) baute die erste funktionierenden Pendeluhr. Im Jahr 1656 entwarf er die erste Uhr, die ein Pendel als Zeitregler nutzte. Diese Uhr war viel genauer als alle vorherigen Zeitmesser und reduzierte den täglichen Gangfehler auf weniger als eine Minute. |
Barometer (Quecksilber) | 1643 | Evangelista Torricelli | Der italienische Physiker und Mathematiker Evangelista Torricelli (1608-1647) war ein Schüler und Nachfolger von Galileo Galilei als Hofmathematiker in Florenz und gilt als der Erfinder des Barometers. 1643 führte er ein Experiment durch, bei dem er eine etwa ein Meter lange Glasröhre, die mit Quecksilber gefüllt war, aufrecht in ein mit Quecksilber gefülltes Becken stellte. Das Quecksilber in der Röhre sank, bis eine bestimmte Höhe erreicht war, und über dem Quecksilber in der Röhre entstand ein künstliches Vakuum das auch als „Torricellische Leere“ bekannt wurde.
Torricelli schloss daraus, dass die Höhe des Quecksilbers in der Röhre durch den Luftdruck bestimmt wird, der auf das Quecksilber im Becken wirkt. Dieses Experiment bewies nicht nur die Existenz eines Vakuums, sondern auch, dass der Luftdruck die Flüssigkeitssäule in der Röhre stützte. Dies war die Geburtsstunde des Quecksilberbarometers. Torricelli erkannte auch, dass Veränderungen im Luftdruck mit Wetteränderungen verbunden waren. Dies machte das Barometer zu einem wertvollen Werkzeug für die Wettervorhersage. Es wurde schnell zu einem Standardinstrument für Meteorologen und Seefahrer. |
Luftpumpe | 1649-1650 | Otto von Guericke | Die Erfindung der ersten funktionierenden Luftpumpe wird dem deutschen Wissenschaftler und Bürgermeister von Magdeburg, Otto von Guericke (1602-1686) zugeschrieben. In den 1650er Jahren entwickelte von Guericke eine Luftpumpe, die dazu diente, Luft aus einem abgeschlossenen Raum zu entfernen, wodurch er ein Vakuum erzeugen konnte.
1654 führte er dazu sein berühmtes Experiment mit den „Magdeburger Halbkugeln“ durch, um die Wirkung von Luftdruck und Vakuum zu demonstrieren. Er verband zwei Halbkugeln aus Metall, saugte mit seiner Luftpumpe die Luft aus dem Inneren ab und zeigte, dass es selbst 16 Pferden nicht gelang, die Halbkugeln auseinanderzuziehen. Dies verdeutlichte die immense Kraft des Luftdrucks. |
Rollstuhl | 1655 | Stephan Farftler | Die frühesten bekannten Darstellungen von Rollstühlen stammen aus dem antiken Griechenland und China. Ein chinesisches Bild aus dem 6. Jahrhundert zeigt einen Rollstuhl, der von einem Diener geschoben wird, was darauf hindeutet, dass die Idee eines beweglichen Sitzes für Menschen mit eingeschränkter Mobilität sehr alt ist. In Europa saß erstmals Philipp II. von Spanien, der unter einer schweren Gicht litt, in einem Stuhl mit Rädern, der allerdings nicht von selbst rollte, sondern von Dienern geschoben werden musste.
Der erste selbstfahrende Rollstuhl, der von der sitzenden Person bewegt werden konnte, wurde 1655 vom deutschen Erfinder und Uhrmacher Stephan Farfler (1633-1689) aus Altdorf oder Nürnberg gebaut. Farfler war ein gelähmter Uhrmacher, der einen dreirädrigen Stuhl entwickelte, der durch eine Handkurbel betrieben wurde. Sein Design gilt als der erste Prototyp eines Rollstuhls, der von der Person selbst bedient werden konnte. |
Champagner | 1670 | Mönch Dom Pérignon, Madame Clicquot |
Einer der bekanntesten Mythen besagt, dass der Benediktinermönch Dom Pérignon (1638-1715) im späten 17. Jahrhundert den Champagner erfand. Die Legende behauptet, er habe ausgerufen: „Brüder, kommt schnell, ich trinke Sterne!“, als er den ersten Schluck des schäumenden Weins probierte. Schaumwein war jedoch bereits vor Dom Pérignon bekannt, allerdings galt die Kohlensäure oft als ein Makel, da sie durch eine unerwünschte zweite Gärung im Frühjahr entstand. In England wurde dieser „Fehler“ jedoch geschätzt, und englische Winzer (allen voran der englische Arzt, Mineraloge, Chemiker und Naturforscher Christopher Merret, 1614-1695) begannen, absichtlich Weine zu karbonisieren, indem sie Zucker und Hefe hinzufügten. Die Herstellung von Champagner, wie wir ihn heute kennen, wurde jedoch nur durch die Entwicklung der „méthode champenoise“ (oder „méthode traditionnelle“) ermöglicht. Diese Methode umfasst eine zweite Gärung in der Flasche, die die Bläschen produziert. Madame Clicquot, auch bekannt als die „Witwe Clicquot“ (Veuve Clicquot) erfand 1806 zusammen mit ihrem deutschstämmigen Kellermeister Antoine Müller und mit Alfred Werlé das „Rütteln“ (remuage), eine Technik, bei der die Flaschen schrittweise geneigt und gedreht werden, um den Hefesatz im Flaschenhals zu sammeln, was das Enthefen (dégorgement) erleichtert. Übrigens: Das erste Rüttelpult soll ein Küchentisch gewesen sein. Erst 1884 erfand Raymond Abelé die mit einem Eisbad arbeitende Degorgiermaschine. |
(Licht-)Mikroskop | 1670er | Antoni van Leeuwenhoek | Holländische Brillenmacher waren im 17. Jh. die großen Meister der Optik. So ist es kein Wunder, dass der Holländer Leeuwenhoek (1632-1723 in Delft) das Mikroskop erfand. Bereits 1608 erfand der Holländer Zacharias Janssen (1588-1631) das Teleskop. |
Binärsystem (0+1) | 1679 | Gottfried Wilhelm von Leibniz | *1646 in Leipzig – †1716 in Hannover |
Klarinette | 1690-1695 | Johann Chr. Denner | *1655 in Leipzig – †1707 in Nürnberg |
Klavier | 1700 | Bartolomeo Cristofori | *1655 in Padua – †1731 in Florenz |
Bio. Ordnungssystem | 1735 | Carl von Linné | *1707 in Rashult, SWE – †1778 in Uppsala |
Küchenherd | 1735 | Francois de Cuvilliés d.Ä. | *1695 in Soignies, BEL – †1768 in München. De Cuvilliés entwickelte den ersten Herd mit durchgehender Eisenplatte und Rauchfang. |
Ventilator | 1740 | Stephen Hales | *1677 in Beckesbourn, GB – †1761 in Teddington |
Blitzableiter | 1752 | Benjamin Franklin | *1706 in Boston – †1790 in Philadelphia |
Sextant | um 1730 | John Hadley / Thomas Godfrey | Der englische Astronom Hadley und der US amerikanische Optiker Godfrey entwickelten zeitgleich die ersten Sextanten. |
Dampfmaschine | 1712/1769 | Thomas Newcomen (1664-1729), James Watt (1736-1819) | Die erste dampfbetriebene Maschine (1712) von Thomas Newcomen war nicht wirklich zu gebrauchen. Erst der schottische Maschinenbauingenieur und berühmte Erfinder James Watt verbesserte die Technik, indem er einen separaten Kondensator hinzufügte. Dieser verhinderte die Energieverschwendung und verbesserte die Leistung, Effizienz und Kosteneffizienz von Dampfmaschinen erheblich. Schließlich passte er seine Maschine so an, dass sie eine Drehbewegung erzeugte, wodurch sich ihr Einsatzbereich über das Pumpen von Wasser hinaus erheblich erweiterte. |
Beton | 1755 | John Smeaton | Das Gemisch aus Steinen, Wasser und Sand wurde vom „Vater des Bauingenieurwesens“, dem britischen Ingenieur John Smeaton erfunden. Er entdeckte, wie die Masse am besten aushärtet. Das Wort Beton entstammt dem altfranzösischen Bethyn und bedeutet übersetzt „Mauerwerk“. Der Bauingenieur schuf damit eine große Zahl an Gebäuden wie z.B. den Eddystone–Leuchtturm, die Coldstream-Brücke oder das Newark-Viadukt über den Trent in Nottinghamshire. Er gilt auch als Erfinder von hydraulischem Kalk und einer Art wasserfesten Bindemittels (Vorläufer des heutigen Zements). |
Dampfwagen | 1769/1797 | Nicholas Cugnot / Richard Trevithick | Der Franzose stellte das erste mit Dampf betriebene Automobil 1769 in Paris vor. Der Brite Trevithick baute 1797 die erste kleine, mit Dampf betriebene Lokomotive Puffing Devil, die es immerhin auf 8 km/h brachte. |
Radiergummi | 1770 | Edward Nairne / Joseph Priestley | Eine Zufallsentdeckung des englischen Optikers Nairne. Statt (wie damals üblich) mit einem Stück Brot zu radieren, griff er versehentlich zu einem Stück Kautschuk, welches er später „Rubber“ nannte. |
Heißluftballon | 1783 | Gebrüder Montgolfier | Joseph Michel (1740-1810) und Jacques Étienne Montgolfier (1745 -1799) wuchsen beide in der Nähe von Lyon auf und übernahmen 1757 die elterliche Papierfabrik. Vom berühmten Chemiker Joseph Priestleys inspiriert, experimentierten sie mit verschiedenen Gasen und entwickelten dazu ein luftdichte Hülle, die sie mittels erhitzter Luft erstmals am 4. Juni 1783 in Annonay bei Lyon zum Aufsteigen brachten. |
Dampfschiff | 1783 | Claude de Jouffroy d’Abbans | *1751 in Abbans, F – †1832 in Paris |
Webstuhl, dampfbetrieben | 1784 | Edmund Cartwright | Der englische Erfinder Edmund Cartwright (1743-1823) entwarf 1784 den ersten, mit Dampf angetriebenen Webstuhl (namens Power Loom), der sich jedoch (noch) als wertlos erwies. Erst sein zweiter, mechanisch betriebener Webstuhl von 1789 hatte kommerziellen Erfolg und diente späteren Erfindern und Entwickler als Vorbild zur Weiterentwicklung. |
Krankenwagen | 1792 | Dominique-Jean Larrey | *1766 in Pyrenäen, F – †1842 in Lyon |
Batterie | 1799 | Alessandro Volta | *1745 in Cormo – †1827 in Camnago, IT |
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Quellen zur Liste „Berühmte Erfinder und Erfindungen“:
Geschichtsbücher, Bücher der Wissenschaft, Fachzeitschriften, Wikipedia, diverse Webseiten über berühmte Erfinder und ihrer Erfindungen etc.