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30 Deutsche Philosophen + Thesen & Theorien

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Deutsche Philosophen Geboren Gestorben Gedanken, Theorien & Werke
Adorno, Theodor W. 11.9.1903 in Frankfurt am Main 6.8.1969 in Visp (Schweiz) Adorno war ein bedeutender Vertreter der „Frankfurter Schule“. Mit seiner kritischen Theorie „minima moralia“ (1951) greift er die ethische Frage nach der „Lehre des guten Lebens“ auf. Adorno kritisiert die Gesellschaft, denn für ihn ist das moderne Leben rein auf den Konsum ausgerichtet und damit beschädigt. Freiheit lässt sich nur noch an konkreter Unfreiheit zeigen und kann so nur negativ bestimmt werden. Weitere Werke: „Dialektik der Aufklärung“ (1947, gemeinsam mit Max Horkheimer) und „Negative Dialektik“ (1966).
Althusius, Johannes 1563 in  Diedenshausen, Bad Berleburg 12.8.1638 in Emden Für den Rechtsgelehrten Althusius beruht der Staat auf einem Gesellschaftsvertrag, das Volk ist politisch und religiös autonom.
Arendt, Hannah 14.10.1906 in Linden-Limmer, Hannover 4.12.1975 in New York City, USA Jüdische Existenzphilosophin, die erst nach Frankreich und 1941 in die USA flüchtete, wo sie als erste Frau an der Princeton University lehrte. In ihren Werken setzte sie sich philosophisch mit den Nationalsozialismus und dem Stalinismus auseinander. Sie untersuchte den historischen Einfluss und die Bedeutung dieser totalitären Systeme auf das politische und moralische Denken. Sie setzte sich kritisch vor allem mit Martin Heidegger und Karl Jaspers auseinander und forderte einen europäischen Föderalismus, sprich: direkte Demokratie zu mehr politischer Mitbestimmung jedes einzelnen. Hauptwerk: „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ (1955).
Benjamin, Walter 15.7.1892 in Berlin 26.9.1940 in Portbou, Spanien Der deutsche Philosoph und Literaturkritiker Walter Benjamin (der zum Wirkungskreis der Frankfurter Schule gerechnet wird) wurde stark vom Marxismus beeinflusst und entwickelte seine eigene Interpretation des historischen Materialismus. Er untersuchte die Verbindung zwischen Architektur, Konsumkultur und sozialen Beziehungen und schrieb darüber sein unvollendetes Werk „Passagenarbeit“. Zudem beschäftigte er sich intensiv mit der Macht der Bilder und der Reproduktion von Bildern in der modernen Gesellschaft. Mit seinem Konzept des „historischen Augenblicks“ (er prägte dazu auch den Begriff „Jetztzeit“) verweist er auf den revolutionären Moment, in dem die Vergangenheit mit der Gegenwart verschmilzt und betonte die Wichtigkeit, diese Momente des Wandels zu erkennen und zu nutzen. Walter Benjamin nahm sich auf der Flucht vor dem Nazi- und dem Vichy-Regime an der franz.-spanischen Grenze das Leben. Weitere Werke: Zur Kritik der Gewalt (1921); Einbahnstraße (1928); Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit (1935); Über den Begriff der Geschichte (1940)
Bloch, Ernst 8.7.1885 in Ludwigshafen  4.8.1977 in Tübingen Neben Adorno, Habermas und Horkheimer ist Ernst Bloch einer der wichtigsten Vertreter der „Frankfurter Schule“ und Sozialtheoretiker des 20. Jahrhunderts. Er verband marxistische Ideen mit kritischen Ansätzen und betonte die Bedeutung von Humanismus, Freiheit und individuellem Ausdruck innerhalb der marxistischen Theorie, weshalb er auch dem Neomarxismus zugeordnet wird. Bloch, der politisch sehr aktiv war und schon früh die aufstrebende NSDAP bekämpfte, prägte zudem den Begriff des „Noch-Nicht-Bewusstseins“, um das Verlangen der Menschen nach einer besseren Zukunft zu beschreiben und wie dieses Verlangen ihre Handlungen und Entscheidungen beeinflusst. 1933 emigrierte er zunächst in die Schweiz, später nach Paris, Prag und in die USA. Dort entstand sein Hauptwerk „Das Prinzip Hoffnung“ (1954-59 in 3 Bänden), eine umfassende philosophische Abhandlung über die menschliche Suche nach Utopie und Hoffnung in einer unvollkommenen Welt. Von 1949 bis 1961 lehrte er Philosophie an der Universität Leipzig, ab 1961 war er Gastprofessor an der Eberhard Karls Uni in Tübingen. Weitere bedeutende Werke sind: „Geist der Utopie“ (1918), „Erbschaft dieser Zeit“ (1934), „Subjekt – Objekt“ (1949). 
Engels, Friedrich 28.11.1820 in Barmen-Wuppertal 5.8.1895 in London Gemeinsam mit Karl Marx entwickelte der erfolgreiche Textil-Unternehmer aus Wuppertal die heute als Marxismus bezeichnete Gesellschafts- und Wirtschaftstheorie. Neben Marx gilt er als einer der größten Kritiker der politischen Ökonomie. Seine bedeutendsten Werke waren Umrisse zu einer Kritik der Nationalökonomie (1844); Die heilige Familie (1845 mit Karl Marx); Die Lage der arbeitenden Klasse in England (1845); Anti-Dühring (1877); Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft (1880); Der Ursprung der Familie, des Privateigenthums und des Staats (1884); Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie (1888).
Eucken, Rudolf 5.1.1846 in Aurich, Ostfriesland 15.9.1926 in Jena Rudolf Eucken verfolgte eine idealistische Philosophie, die er als „Philosophie des Lebens“ bezeichnete. Er betonte dabei die Bedeutung eines spirituellen Lebenssinns und die Entwicklung des Individuums durch einen aktiven Prozess der Selbstverwirklichung. Eucken glaubte an eine universelle geistige Realität, die er als „Göttliche“ bezeichnete, die in jedem Menschen vorhanden ist und zur Verwirklichung gebracht werden kann. Er lehnte den reinen Materialismus ab und propagiertee stattdessen den „schöpferischen Aktivismus“ ssowie die Bedeutung von Werten wie Freiheit, Liebe und Kreativität. Seine Philosophie betonte die Notwendigkeit einer Synthese von Wissenschaft, Religion und Kunst, um ein erfülltes und sinnvolles Leben zu führen. Wichtigste Werke: „Geschichte und Kritik der Grundbegriffe der Gegenwart“ (1878); „Grundlinien einer neuen Lebensanschauung“ (1907); „Der Sinn und Wert des Lebens“ (1908); „Geistige Strömungen der Gegenwart“ (1909). Für seine Weltanschauung und deren Darstellung erhielt er 1908 den Literatur-Nobelpreis.
Feuerbach, Ludwig 28.7.1804 in Landshut 13.9.1872 in Rechenberg bei Nürnberg Ludwig Feuerbach ist ein berühmter Vertreter der materialistischen Philosophie. Er lehnte den Idealismus, besonders Hegels Schriften, strikt ab. In seiner Philosophie ist das menschliche Leben eine Einheit zwischen Leib und Seele. Und mit dem Tod hört beides auf zu existieren. Die Religion sieht er als Ablenkung, die den Menschen davon abhält, Meister seines eigenen Schicksals zu sein. Er entwickelte neben Karl Marx die „dialektische Methode“ weiter.
Fichte, Johann Gottlieb 19.5.1762 in Rammenau 27.1.1814 in Berlin Der Schüler von Kant war deutscher Idealist und Dogmatiker. In seinen Theorien durchdrang er mit dem „subjektiven Idealismus“ die Ethik, Staats- und Rechtslehre. Er stellte sich die Frage, wie es möglich sei, dass wir als moralisches Wesen mit freiem Willen in einer Welt leben können, die von höheren, unveränderlichen Naturgesetzen bestimmt wird. Und fand die Antwort: „Das Ich ist unabhängig von kausalen Einwirkungen und kann frei wählen. Die Realität wird nur durch den erkennbaren Geist (das Ich des Denkens) erschaffen.“ Fichte hielt und schrieb die „Rede an die deutsche Nation“ (1807/08).
Frankfurter Schule 1923/24 in Frankfurt am Main gegründet Existiert heute noch Gruppe um einige deutsche Philosophen, Soziologen und neomarxistische Wissenschaftler, die in Frankfurt aus dem „Institut für Sozialforschung IfS“ (Gründer Felix Weil und Carl Grünberg) entstand. Anhänger und Vertreter der sog. „Kritischen Theorien“ waren u.a. Theodor W. AdornoBloch, Jürgen Habermas, Max Horkheimer, Herbert Marcuse, Walter Benjamin, Erich Fromm, Leo Löwenthal, Franz Neumann, Otto Kirchheimer, Friedrich Pollock, Alfred Schmidt u.a. beschäftigten sich mit der „kritischen Theorie“, welche sich aus dem Neomarxismus entwickelte, und stellten ideologie- und gesellschaftskritische Fragen. Begriffe wie Demokratisierung, Repression und Emanzipation wurden durch die Frankfurter Schule in der Alltagssprache etabliert. Hauptwerk: „Dialektik der Aufklärung“ (1944-47 von Adorno und Horkheimer).
Frege, Gottlob 8.11.1848 in Wismar 26.7.1925 in Bad Kleinen Der deutsche Philosoph, Logiker und Mathematiker war Mathematikprofessor an der Universität Jena und wird von vielen als der „Vater der analytischen Philosophie“ angesehen, die sich auf die Philosophie der Sprache, Logik und Mathematik konzentriert. Obwohl er zu Lebzeiten weitgehend ignoriert wurde, inspirierte er mit seinen Werken berühmte Philosophen wie Bertrand Russell, Giuseppe Peano (1858-1932) und Ludwig Wittgenstein. Frege gilt darüber hinaus als der größte Logiker seit Aristoteles und als einer der profundesten Philosophen der Mathematik überhaupt. Bedeutende Werke: Begriffsschrift (1879); Die Grundlagen der Arithmetik (1884); Function und Begriff (1891); Über Sinn und Bedeutung (1892); Über Begriff und Gegenstand (1892)
Habermas, Jürgen 18.6.1929 in Düsseldorf   Jürgen Habermas ist Philosoph und Soziologe. Er zählt zu den bekanntesten Vertretern der „kritischen Theorien“ und hat sich über die Moral- und Sozialphilosophie von den marxistischen Ursprüngen der „Frankfurter Schule“ gelöst. Hauptwerk: „Theorie des kommunikativen Handelns“. Weitere Große Philosophen von H-O finden Sie auf der vorherigen Seite.
Hartmann, Nicolai 20.2.1882 in Riga, Lettland 9.10.1950 in Göttingen Der Fundamentaloge entwickelte die Schichtenstruktur des Seins. Ideales Sein (Werte, Mathematik) ist zeitlos und unbegrenzt, das reale Sein (Leben, Seele, Geist) ist zeitlich und individuell.
Heidegger, Martin 26.9.1889 in Meßkirch bei Sigmaringen 26.5.1976 in Freiburg im Breisgau Heidegger war einer der einflussreichsten deutsche Philosophen des 20. Jahrhunderts, bahnbrechender Denker der kontinentalen Tradition der Philosophie und Gründer der Fundamentalontologie. In Heideggers grundlegender Schrift Sein und Zeit (1927) wird „Dasein“ als Begriff für die spezifische Art des Seins eingeführt, die der Mensch besitzt. Dasein wurde darin mit „Da-Sein“ übersetzt. Heidegger ging also davon aus, dass das Dasein sich immer zu sich selbst verhält und sich aus seiner Existenz versteht, aber kein abstraktes Verständnis hat, das sein Leben prägt. Diese Seinsweise bezeichnet er als „In-der-Welt-Sein“, womit er sich sich der Frage nach dem Sinn des Seins zu nähern versuchte. Seine Schriften prägten u.a. Jean-Paul SartreGadamerHannah Arendt und viele weitere nachfolgende Philosophen. Sein Hauptwerk Sein und Zeit von 1927 gehört zu den Jahrhundertwerken der Philosophie im 20. Jahrhundert. Weitere bedeutende Werke: Kant und das Problem der Metaphysik (1929); Der Satz vom Grund (1955-56); Identität und Differenz (1955-57).
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich 27.8.1770 in Stuttgart 14.11.1831 in Berlin Georg Wilhelm Friedrich Hegel war Hauptvertreter des deutschen Idealismus und Begründer der „Dialektischen Methode“. Gegensätze, These und Antithese finden in einer Synthese zur neuen These zusammen. Die Auflösung einer These (Sein) und ihrer Antithese (Nichtsein) in einer Synthese (Werden) ist der Beginn jedes dialektischen Prozesses, der sich auf immer weiter ansteigenden Stufen wiederholt. Für den „Weltphilosophen“ (wie man ihn damals schon nannte) gab es einen „Weltgeist“, der nach Jahrtausenden zur Verwicklung von Vernunft und Freiheit führt. Denn „Vernunft ist das, worin und wodurch alle Wirklichkeit ihr Sein und Bestehen hat“. Hegel, der im gleichen Jahr wie der große Komponist Ludwig van Beethoven geboren wurde, prägte u.a. auch die Begriffe „Weltseele“ und „Weltgesellschaft“. 1806 trifft Hegel in Jena zufällig auf Napoleon Bonaparte, den er zeitlebens verehrte. Hauptwerke: Phänomenologie des Geistes (1806/07), Wissenschaft der Logik (1831). 
Horkheimer, Max 14.2.1895 in Zuffenhausen bei Stuttgart 7.7.1973 in Nürnberg Als Vertreter der „Frankfurter Schule“ orientierte sich Max Horkheimer neben Adorno, Bloch, Habermas und Marcuse an den marxistischen Grundsätzen und unterstützte die Studentenrevolte von 1968. Seine Hauptwerke: „Dialektik der Aufklärung“ (1947, gemeinsam mit Adorno) und „Kritik der instrumentellen Vernunft“ (1967). 
Jaspers, Karl 23.2.1883 in Oldenburg 26.2.1969 in Basel, Schweiz Karl Jaspers war nicht nur einer der großen deutschen Philosophen, er war auch ein bedeutender Psychiater. Karl Jaspers zählt zu den Hauptvertretern der deutschen Existenzphilosophie und war zeitlebens ein enger Freund von Martin Heidegger und Hannah Ahrendts. Ab 1945 gründete er die Philosophen-Zeitschrift „Die Wandlung“ und erhielt 1953 die Ehrendoktorwürde der Universität Heidelberg. Das Werk des deutsche Philosophen besteht aus über 30 Büchern und einigen Tausend Briefe und Aufsätze.
Kant, Immanuel 22.4.1724 in Königsberg 12.2.1804 in Königsberg Immanuel Kant war einer der zentralen Denker der Aufklärung. Seine umfassenden und systematischen Werke zur Erkenntnistheorie, Metaphysik, Ethik und Ästhetik haben ihn zu einer der einflussreichsten Persönlichkeiten der modernen westlichen Philosophie gemacht. In seiner Lehre vom transzendentalen Idealismus vertrat er die Auffassung, dass Raum und Zeit bloße „Formen der Anschauung“ sind, die alle Erfahrung strukturieren, und dass daher „Dinge an sich“ zwar existieren und zur Erfahrung beitragen, aber dennoch von den Gegenständen der Erfahrung verschieden sind. Daraus folgt, dass die Gegenstände der Erfahrung bloße „Erscheinungen“ sind und dass die Natur der Dinge, so wie sie an sich sind, für uns folglich unerkennbar ist.

Kant vertrat zudem die Ansicht, dass die Vernunft auch die Quelle der Moral ist und dass die Ästhetik aus dem Vermögen des uneigennützigen Urteils erwächst. Außerdem sei das Bewusstsein (durch wechselnde Empfindungen und Gedanken) immer im Fluss. Es ist also zeitlich nicht bestimmbar und deshalb auch nicht existent. Wir können daher Zeit nicht direkt wahrnehmen, sondern immer nur anhand von Dingen, die sich in dieser Zeit verändern. Nach seiner Anschauung gibt es zwei Welten: die Welt, wie sie uns erscheint. Und die Welt der Dinge an sich. Mit seinen Werken nahm er großen Einfluss auf die Erkenntnistheorie und Metaphysik (in Kritik der reinen Vernunft, 1781), auf die Ethik (in Kritik der praktischen Vernunft, 1788) und die Ästhetik (in Kritik der Urteilskraft, 1790).

In dem Werk Grundlegung zur Metaphysik der Sitten (1785) – kurz GMS genannt – entwickelte er das berühmte Kategorische Imperativ (KI), das als grundlegende Prinzip moralischen Handelns in Kants Philosophie verstanden werden kann. Grundsatz: „Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne“.

Kues, Nikolaus von 1401 in Bernkastel-Kues 11.8.1464 in Todi, Italien Bindeglied der mittelalterlichen Scholastik und der Mystik und Metaphysik der Renaissance. In seinem Buch „De Docta Ignorantia“ schreibt Nikolaus von Kues über die Grenzen des menschlichen Wissens. Weitere große Philosophen finden Sie auf der nächsten Seite! 
Leibniz, Gottfried Wilhelm 1.7.1646 in Leipzig 14.11.1716 in Hannover Der grenzenlose Optimist, Mathematiker, Historiker und Philosoph der frühen Aufklärung und letzter Universalgelehrte nahm an, dass viele Substanzen in gemeinsamer Harmonie existieren, wie z.B. zwischen Leib und Seele. Mit seiner Abhandlung „Theodizee“ von 1710 sucht er nach einer Erklärung, wie das Leiden der Welt möglich ist, obwohl Gott doch allmächtig und gut sei. Denn: Unsere Welt ist doch die beste aller möglichen Welten, sie beinhaltet einen maximalen Reichtum an Momenten und deshalb auch die größtmögliche Mannigfaltigkeit. In seiner Monadologie von 1714 ist die Monadenlehre (Harmonie ist die Summe aller Monaden = Einheit) mit Gott als Urmonade dargelegt. 
Lessing, Theodor 8.2.1872 in Hannover 31.8.1933 in Marienbad, CZ Der pessimistische und zionistische Lessing sah eine graue Zukunft voraus („Und so ward grau die Welt“), die hauptsächlich durch die Ausbeutung der Natur entstünde. Diese Bedrohung durch den ständigen Fortschritt endete für ihn im sog. „Welttod“, was von seinen Zeitgenossen wiederum stark belächelt wurde. Er schrieb eine Kampfschrift gegen den Lärm und ein Pamphlet gegen den Krieg. Lessing engagierte sich außerdem für das Proletariat und die Gleichberechtigung der Frauen. Er setzte sich für eine friedliche Völkerverständigung ein und sah seine eigenen Arbeiten immer als „Philosophie der Tat“. Aufgrund seiner Thesen und seines jüdischen Glaubens wurde er am 31. August 1933 im Exil von nationalsozialistischen Attentätern erschossen. Wichtigstes Werk: Untergang der Erde am Geist (1914).
Lorenzen, Paul 24.3.1915 in Kiel 1.10.1994 in Göttingen Er gilt neben Wilhelm Kamlah als Begründer der „Erlanger Schule“ des Methodischen Konstruktivismus. Paul Lorenzen war auch Entwickler der logischen Propädeutik (Vorschule des vernünftigen Redens) und der dialogischen Logik.
Luther, Martin 10.11.1483 in Lutherstadt Eisleben 18.2.1556 in Lutherstadt Eisleben Urheber der Reformation. In seinen 95 Thesen (die er am 31. Oktober 1517 an das Portal der Schlosskirche zu Wittenberg angeschlagen hatte) schreibt Martin Luther gegen Ablassbriefe, Ämterkauf, Wallfahrten und Kasteiungen. „Allein der Glaube, allein die Schrift, allein die Gnade“. Luther übersetzte das Neue Testament in nur 11 Wochen in die Deutsche Sprache (1522). Mehr über Luthers Kampf gegen den Glauben und die Obrigkeiten der Katholischen Kirche finden Sie in unserer Liste Geschichte der Neuzeit.
Marcuse, Herbert 19.7.1898 in Berlin 29.7.1979 in Starnberg Der deutsch-amerikanische Philosoph und Soziologe Herbert Marcuse war als neo-marxistisches Mitglied der „Frankfurter Schule“ ein bedeutender Kritiker des Kapitalismus – ein System, das aus seiner Sicht Ungerechtigkeit und Unterdrückung aufrechterhält. Er argumentierte, dass der Kapitalismus eine repressive Ordnung schafft, die individuelle Freiheit und wahre menschliche Entfaltung verhindert. Und kritisierte damit auch die moderne Konsumkultur, die in die Mainstream-Kultur integriert werde, um rebellische Impulse zu neutralisieren und die Menschen passiv zu halten.

Mit seinen Werken „Triebstruktur und Gesellschaft“ (1955), „Der eindimensionale Mensch“ (1964) und „Repressiven Toleranz„, die zu zu den Standardwerken der weltweiten Studentenbewegung zählten, wurde er den in den 1960er und 1970er Jahren zu einem der wichtigsten Theoretiker der studentischen Protestbewegung und Gegner des Vietnamkrieges, bei der er aktiv mitwirkte und u.a. die Bürgerrechtlerin und US-Philosophin Angela Davis (*1944) in ihrer Black-Power-Bewegung unterstützte.

Marx, Karl 5.5.1818 in Trier 14.3.1883 in London, GB Karl Marx, am 5. Mai in Trier geboren, war Journalist, Ökonom und Philosoph. Er ist der Begründer der marxistischen Weltanschauung und Wegbereiter des Kommunismus. Gemeinsam mit Friedrich Engels (1820-1895) war er einer der einflussreichsten Theoretiker des Sozialismus, dessen Schriften die Arbeiterbewegungen in aller Welt prägen sollten. Sein berühmtestes Werk „Das Kapital“ (Band 1 von 3) erschien 1867. Zuvor rief er u.a. in seinem „Manifest der Kommunistischen Partei“ (1847/48) alle Arbeiter dazu auf, gemeinsam gegen kapitalistische Verhältnisse zu kämpfen („Proletarier aller Länder, vereinigt euch!„). Für ihn stellte die Arbeitskraft der Arbeiter eine Ware dar, die während des Produktionsprozess allen Schwankungen des Marktes ausgesetzt ist. Zudem sah er früh die Gefahr von Ausbeutung durch den Bourgeoisie (Geldadel und Unternehmer). Weitere wichtige Werke: „Die heilige Familie“ (1844 mit Friedrich Engels), „Lohnarbeit und Kapital“ (1849), „Zur Kritik der politischen Ökonomie“ (1859), „Lohn, Preis und Profit“ (1865) sowie „Theorien über den Mehrwert“ (postum 1905-1910). Von 1849 bis 1864 lebte und arbeite Marx (nach kurzen Aufenthalten in Paris und Brüssel) im Londoner Exil, wo er auch die letzten Jahre seines Lebens (ab 1872) verbrachte. Karl Marx starb mit 64 Jahren in London. Zu seinem Gedenken wurde die deutsche Stadt Chemnitz (damals in der DDR) von 1953-1990 in Karl-Marx-Stadt umbenannt. 
Mendelssohn, Moses 6.9.1729 in Dessau 4.1.1786 in Berlin Der deutscher Philosoph der Aufklärung zählt zu den wichtigsten Wegbereiter der „jüdischen Aufklärung“ (Haskala). Er unterschied „zwischen Staat und Religion, die streng zu trennen sind und unterschiedliche Aufgaben erfüllen. Für beide gelte aber eine „Toleranzpflicht“. Der religiöse Glaube ist individuell und darf keinerlei Zwang unterliegen.“ In seinem Werk Phädon oder über die Unsterblichkeit der Seele (1767) veröffentlichte er zudem eine Interpretation zur platonischen Dialogform Phaidon. Darin schrieb er auch die Biographie „Leben und Charakter des Sokrates“, weshalb er zeitlebens auch als „deutscher Sokrates“ bezeichnet wurde.
Nietzsche, Friedrich 15.10.1844 in Röcken, Lützen 25.8.1900 in Weimar Die Philosophie des wohl berühmtesten deutsche Philosophen wandte sich gegen das Christentum, von dem er behauptete, es erzeuge eine „Sklavenmoral“. Er zweifelte nicht nur an den gängigen Vorstellungen vom Menschen, von Gott („Gott ist tot“) und der Moral. Er zweifelte auch am Gut und Bösen oder besser gesagt: daran, was die Menschen unter diesen Begriffen verstehen. Seine Überzeugung war, dass der Mensch etwas ist, was überwunden werden muss. Und so schuf er den sog. „Übermenschen“ („ein Mensch, der an Leib und Seele stark und unabhängig ist“), der von den Nazis leider missverstanden wurde. Seine Hauptwerke: Also sprach Zarathustra (1885); Jenseits von Gut und Böse (1886); Die fröhliche Wissenschaft (1887); Götzendämmerung (1888) sowie Ecce Homo – wie man wird, was man ist (1908).
Precht, Richard David 8.12.1964 in Solingen   Er ist einer der zeitgenössischen deutsche Philosophen und befasst sich mit der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, mit den Beziehungen von Mensch zur Natur sowie die daraus resultierenden Konsequenzen. Er kritisiert u.a. unser Schul- und Bildungssystem und plädiert für die Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens. Auf den Bestseller „Wer bin ich – und wenn ja wieviele?“ (2007) folgten die Bücher „Anna, die Schule und der liebe Gott“ (2013) sowie „Jäger, Hirten, Kritiker. Eine Utopie für die digitale Gesellschaft“ (2018). Seit 2012 ist er zudem Moderator der gleichnamigen Sendung Precht und seit 2021 Gesprächspartner von Moderator Markus Lanz (*1969) im ZDF-Podcast „Lanz & Precht“.
Reuchlin, Johannes 29.1.1455 in Pforzheim 30.6.1522 in Stuttgart Der Humanist protestiert mit „Encomium Moriae“ gegen die schon zu seiner Zeit stattfindenden Judenverfolgung. 
Schelling, Friedrich 27.1.1775 in Leonberg 20.8.1854 in Bad Ragaz, Schweiz Er gehörte zu den Hauptvertretern des  deutschen Idealismus und vertrat den „ästhetisch objektiven“ Idealismus. Zudem war er als Theoretiker der sog. „romantischen Medizin“ bekannt. 1812 wurde er zum Ritter geschlagen.
Schopenhauer, Arthur 22.2.1788 in Danzig (heute in Polen) 21.9.1860 in Freie Stadt Frankfurt am Main

Der Schüler von Kant war ein Pessimist und Frauenfeind. Er sah die Welt (im Gegensatz zu Leibniz) als „schlechteste aller möglichen“. Er definierte das Leben als Leiden. Dauerhaftes Glück sei unerreichbar, Zufriedenheit illusorisch. Egoismus als Haupttriebfeder sei nur in der Kunst gut aufgehoben. Für den deutschen Philosophen verbringen wir unser ganzes Leben nur damit, Objekten hinterher zu jagen und wechseln dabei ständig von Begierde und Entbehrung bis zur Enttäuschung, die Besitz immer erzeuge. Oder wie er es formulierte: „Das Leben schwingt wie ein Pendel von rechts nach links, vom Leiden zur Langeweile“.

Der einzig wahre Ausdruck des intimsten Wesens der Welt, sei der Lebenswille. „Alles strebt nach Existenz d.h. nach Leben – und, wenn es einmal entstanden ist, nach seiner größtmöglichen Entwicklung“. Liebe sei daher nur ein Instinkt. Und der freie Wille nur eine Illusion“. Sein Hauptwerk: Die Welt als Wille und Vorstellung (1818). Sowohl Arthur Schopenhauers Mutter Johanna (1766-1838) als auch seine Schwester Adele (1797-1849) waren deutsche Schriftstellerinnen.

Strauss, Leo
20.9.1899 in Kirchhain, Hessen 18.10.1973 in Annapolis, Maryland, USA Leo Strauss machte die Aufklärung und den Liberalismus für den Untergang des Philosophierens verantwortlich und forderte eine Umkehr zur antiken platonisch-sokratischen Philosophie. Er vertrat die These , dass die Vernunft allein ein theologisch-politische Problem nicht lösen können, da jeder Versuch sich im Relativismus (den er strikt ablehnte) verfängt. Folglich kritisierte Strauss, der als Begründer einer einflussreichen Denkschule – der Straussianer – gilt, die moderne Philosophie und das liberale Denken. Als Professor für „Politische Philosophie“ lehrte er von 1949 bis 1969 an der University of Chicago, schrieb 30 Bücher und 120 Publikationen.
Wolff, Christian 24.1.1679 in Breslau, heute Polen 9.4.1754 in Halle Der Universalgelehrte, Jurist und Mathematiker zählt zu den bedeutendsten Vertretern der „deutschen Aufklärung“ und des Naturrechts. Die von ihm in seinen Schriften definierten Begriffe wie z.B. „Bewusstsein“, „Bedeutung“, „Aufmerksamkeit“ oder „an sich“ gingen später in unsere Alltagssprache über. Der in Schlesien geborene Wolff untersuchte zudem die Beziehung zwischen Ethik und Metaphysik und hatte maßgeblichen Einfluss auf die preußische Gesetzgebung. Seine Anhänger nennen sich „Wolffianer“. In seinem Werk „Einleitende Abhandlung über Philosophie im Allgemeinen“ unterscheidet er drei Hauptarten der Erkenntnis: 1) Die Erkenntnis dessen, was ist und geschieht > historische Erkenntnis. 2) Die Erkenntnis des Grundes dessen, was ist oder geschieht > philosophische Erkenntnis. 3) Die Erkenntnis der Quantität der Dinge > mathematische Erkenntnis.

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Quellen zur Liste „Deutsche Philosophen aller Epochen“:

Philosophie-Bücher und Fachzeitschriften über deutsche Philosophen, Wikipedia, Zeitungsartikel u.v.m.


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