Liste ≡ Deutsche Könige ab 457
90 Deutsche Könige & Kaiser von 457 bis 1918
Deutsche Könige und Kaiser gemeinsam in einer Liste darzustellen war viel komplexer, als wir anfangs dachten. Denn EIN Deutschland – wie wir es heute kennen – gab es damals nicht. Das Land war aufgeteilt in viele Ländereien wie Westfranken (heute Teil Frankreichs), Mittelreich, Langobarden etc. und alle hatte einen eigenen König. Darunter oft viele Brüder, Söhne und Cousins, die Mitkönige, Schattenkönige oder Gegenkönige waren. Wir hoffen dennoch, dass Sie den Durchblick über folgenden deutsche Könige behalten. HRR bedeutet übrigens Heiliges Römisches Reich.
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Regierte von-bis | Deutsche Könige | Lebte von-bis | Geschlecht | König von (Krönungsjahr) | Kaiser von (Krönungsjahr) | Ereignisse & Familie |
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457-751 | MEROWINGER | |||||
457-481 | Childerich I. | ?-481 | Merowinger | 1. fränkischer König | Sein Vater Merowech gilt als Stammvater der Merowinger. | |
481-511 | Chlodwig I. | 466-511 | Merowinger | Franken (481) | Der Frankenkönig besiegt in der Schlacht von Zülpich (um 496) die Alamannen. 500 zieht er gegen die Burgunder und besiegt König Gundobad. In der Schlacht bei Vouglé (507) besiegt er mit burgundischer Unterstützung den Westgotenkönig Alarich II. Auch dessen Nachfolger Eurich fällt. Schließlich siegen die Ostgoten über Franken und Burgunder und beenden den Krieg. | |
511-558 | Theuderich, Chlodomer, Childebert, Chlothar I. | Reichsteilung | Königshöfe in Reims, Orléans, Paris und Soissons | Nach dem Tod Chlodwigs teilen seine Söhne das Reich auf. In diese unsteten Zeiten fallen der Burgundenkrieg (523-524) und die Schlacht an der Unstrut (531). Chlodomer fällt 524, Childebert besiegt den Westgotenkönig Amalarich bei Narbonne (531). Im selben Jahr vernichten Theuderich und Chlothar das Hermundurenreich unter Erminfried. | ||
558-561 | Chlothar I. | 495-561 | Merowinger | Franken (558) | Nach dem Tod seiner Brüder wird Chlothar I. für drei Jahre Alleinherrscher über das Frankenreich. | |
561-613 | Charibert, Guntram, Sigibert, Chilperich | Reichsteilung | Königshöfe in Reims, Orléans, Paris und Soissons | Nach dem Tod Chlothar I. wird das Reich erneut aufgeteilt. Merowingische Bruderkriege (561-584). König Chilperich lässt 572 seine Gemahlin Galswintha ermorden, um seine Geliebte Fredegunde zu heiraten. Sie lässt daraufhin alle Kinder und Freunde Galswinthas töten. Das führt zum Bruderkrieg zwischen Chilperich und Sigibert von Austrasien. 575 lässt Fredegunde auch Sigibert erstechen, dessen Gemahlin Brunhilde aber den Krieg weiterführt. | ||
613-629 | Chlothar II. (der Junge) | 584-629 | Merowinger | Franken (613) | Chlothar I. und Fredegundes Sohn Chlothar II. lässt 613 die 65-jährige Brunhilde von Pferden zu Tode schleifen und erhebt sich zum König des vereinten Frankenreichs. 623 befreien sich die Slawen von der Frankenherrschaft. Chlothar II. gilt unter Historikern als letzter bedeutender König des Geschlechts der Merowinger. | |
629-639 | Dagobert I. | 608-639 | Merowinger | Franken (629) | Nach dem Tod Chlothar II. besteigt sein Bruder Dagobert I. den Thron. 631 wird er in Böhmen von Slawen geschlagen. 636/37 ein erfolgreicher Feldzug gegen die Basken. | |
638-687 | Sigibert III., Chlodwig II. | Reichsteilung | Königshöfe in Metz (Austrasien) & Paris (Neustrien) | Nach Dagoberts Tod wird das Frankenreich in Neustrien-Burgund (Chlodwig II.) und Austrasien (Sigibert III.) aufgeteilt. | ||
639-657 | Chlodwig II. (der Faule) | 634-657 | Merowinger | Franken (639) | Der Frankenkönig ging als „Faulenzerkönig“ in die Geschichte ein. Die Regierung leitete seine Mutter Nantechild mit Unterstützung des Hausmeier Aegas und ab 641 mit dessen Nachfolger Erchinoald. | |
657-673 | Chlothar III. | 650-673 | Merowinger | Franken (657) | Nach dem Tod Chlodwig II. wurde sein erst 5-jähriger Sohn Chlothar III. König der Franken. Weil er noch zu jung war, übernahm zunächst seine Mutter Bathilde die Regierungsgeschäfte. Die wirklich Macht hatte dabei allerdings Hausmeier Ebroin. | |
673-687 | Theuderich III. | 653-691 | Schattenkönig | Schattenkönig | Schattenkönig von Neustrien (673), Burgund (675), Franken (675). Niederlage in der Schlacht bei Tertry (687). Pippin nahm ihn in Geiselhaft. | |
691-694 | Chlodwig III. | 677-694 | Schattenkönig | Schattenkönig | Schattenkönig von Franken (691) | |
694-711 | Childebert III. | 678-711 | Schattenkönig | Schattenkönig | Schattenkönig von Franken (694) | |
711-716 | Dagobert III. | 699-716 | Schattenkönig | Schattenkönig | Schattenkönig von Franken (711) | |
721-737 | Theuderich IV. | 711-737 | Schattenkönig | Schattenkönig | Schattenkönig von Franken (721) | |
743-751 | Childerich III. | um 720-755 | Schattenkönig | Schattenkönig | Schattenkönig von Franken (743); der letzte Merowinger-König wurde vom Papst 751 abgesetzt, geschoren und ins Kloster versetzt. | |
679-714 | Pippin der Mittlere | 635-714 | Arnulfinger und Hausmeier | Herrscher über Frankenland ohne Königstitel (679) | Nach der Ermordung von Hausmeier Ebroin (680) übernahm Pippin der Mittlere die Macht und wird Hausmeier von Austrien, lässt aber o.g. Schattenkönige weiter im Amt. | |
717-741 | Karl Martell | 688-741 | fränkischer Hausmeier | Herrscher über Frankenland ohne Königstitel (717) | Nach dem Tod von Pippin der Mittlere gewann Karl Martell den dreijährigen Nachfolgekampf u.a. gegen seine Stiefmutter Plektrud (die ihn sogar verhaften ließ). Nach der siegreichen Schlacht bei Vincy (717) vereinigte Karl das Frankenreich. 725 unterwirft er die Alamannen und besiegt die Mauren in der Schlacht bei Tours (732) sowie in der Schlacht bei Berri (737). | |
741-747 | Karlmann & Pippin der Jüngere | karolingische Hausmeier | Reichsteilung | Karl Martell teilte vor seinem Tod das Reich unter seinen beiden Söhnen auf. Karlmann wurde Hausmeier in Austrien, Thüringen und Alemannien und Pippin in Neustrien, Burgund und der Provence. Der dritte Sohn Grifo wurde von Karlmann (der 747 zurücktrat) ins Kloster gesteckt. | ||
751-911 | KAROLINGER | |||||
751-768 | Pippin der Jüngere | 714-768 | Karolinger | Franken (751 in Soissons) | Pippin der Jüngere wird in der fränkischen Volksversammlung zum König bestimmt. Er führt zwei Langobardenkriege (754 und 756) und besiegt die Mauren 759 mit der Eroberung von Narbonne. Vater von Karl des Großen. | |
768-771 | Karlmann I. | 751-771 | Hausmeier | Franken (768 in Soissons) | Nach dem Tod Pippin des Jüngeren treten Karlmann I. und Karl der Große das Königserbe an. Die Brüder waren aber zerstritten, weshalb Karlmanns Frau Gerberga mit den Kindern Pippin und (der Heiligen) Ida von Herzfeld nach dessen überraschenden Tod (Karlmann I. starb im Alter von 20 Jahren) Schutz im Langobardenreich suchten. | |
768-814 | Karl I. der Große | 747-814 | Karolinger | Franken (768), Langobarden (774) | Römischer Kaiser (25.12.800 im Petersdom in Rom von Papst Leo III.) | Karl der Große macht sich nach dem Tod seines Bruders zum Alleinherrscher und verstößt seine Gemahlin Desiderata. 772 eröffnet er die Sachsenkriege (unter Sachsenkönig Widukind, der sich 785 unterwirft), kämpfte gegen die Awaren, dringt 778 nach Spanien ein, erobert Pamplona (von den Mauren) und belagert vergeblich Saragossa. Auf dem Rückzug wird er in der Schlacht von Roncesvalles von den Basken besiegt. 787 unterwirft sich auch Tassilo von Bayern, der in der Reichsversammlung zu Ingelheim ins Kloster verbannt wird. Karl der Große ernennt seinen letzten (von vier) noch lebenden Sohn Ludwig I. als Nachfolger. |
814-840 | Ludwig I. der Fromme | 778-840 | Karolinger | Franken (814) | Römischer Kaiser (814 in Aachen mittels Selbstkrönung) | Ludwig I. hat im Gegensatz zu seinem Vater keinen politischen Scharfblick. Ihm fehlt die königliche Stärke und Durchsetzungskraft. Sein Reich wird 817 in einer Reichsversammlung unter seinen Söhnen aufgeteilt. Lothar I. wird zum Mitkaiser bestimmt. 829 verändert er (unter dem Einfluss seiner Gemahlin Judith) die Aufteilung zu Gunsten seines Stiefsohns Karl dem Kahlen, weshalb er von seinen leiblichen Söhnen verhaftet und 831 als König abgesetzt wird. Erst 834 wird er wieder als König anerkannt. |
843-876 | Lothar I., Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle | 795-855, 806-876, 823-877 | Karolinger | Westfranken, Mittelreich, Ostfranken (843-876) | Lothar I. beansprucht 841 die ungeteilte Kaisergewalt, worauf es zum Bruderkrieg mit Karl dem Kahlen und Ludwig II. dem Deutschen kommt. 1843 wird das gesamt Frankenreich im „Vertrag von Verdun“ aufgeteilt. Lothar I. (795-855) erhält das Burgund, die linksrheinischen Gebiete und wird König von Italien. Karl der Kahle (823-877) wird bis 877 westfränkischer König (sowie Römischer Kaiser 875-877). Ludwig der Deutsche (806-876) wird ostfränkischer König mit Bayern, Sachsen und weiteren rechtsrheinischen Gebieten. Mit ihm beginnt 843 die Deutsche Geschichte. | |
843 | Beginn der Deutschen Geschichte | Mit dem „Vertrag von Verdun“ | Aufteilung in westfränkisches Reich (Frankreich) und ostfränkisches Reich (Deutschland). | |||
876-882 | Ludwig III. der Jüngere | 835-882 | Karolinger | Ostfranken (876-882), Thüringen, Sachsen und Friesland. | Ludwig der Deutsche stirbt 876. Sein ostfränkisches Reich wird unter seinen Söhnen aufgeteilt. Ludwig III. der Jüngere erhält Ostfranken, Thüringen, Sachsen und Friesland. In der Schlacht bei Andernach (865) besiegt er Karl den Kahlen im Kampf um Ostlothringen. Nach dem Tod seines Bruders Karlmann (880) erhielt er auch das Königreich Bayern. Ludwig III. hatte nach seinem Tod (882) keine männlichen Nachkommen, weshalb sein Reich seinem Bruder Karl III. der Dicke zufiel. | |
876-880 | Karlmann | 830-880 | Karolinger | Bayern (876), Italien (877) | Karlmann erhält nach dem Tod seines Vaters Bayern und die Ostländer. 877 gründete er das Kloster Ötting im heutigen Altötting, wo er 880 starb. | |
876-887 | Karl III. der Dicke | 839-888 | Karolinger | Alamannien (876), Italien (880), Ostfranken (882) | Römischer Kaiser (881 in Rom von Papst Johannes VIII.) | Karl III. war ein schwacher, weil kranker (vermutlich Epilepsie) König. Gegen die Raubzüge der Wikinger in das Rheinland (834-892) konnte auch er (wie auch seine Brüder) nichts entgegensetzen. Den Beinamen „der Dicke“ hatte er zu Unrecht, vermutlich lag eine Verwechslung mit „der Dritte“ vor. Im Vertrag von Ribemont (880) fällt der Westteil Lothringens an das Ostfrankenreich. Danach wird der „Grenzverlauf von der Schelde bis zur Maas“ festgelegt. Er gilt im ganzen Mittelalter als Grenze zwischen Frankreich und Deutschland. |
887-899 | Arnulf von Kärnten | 850-899 | Karolinger | Ostfranken (887), Italien (894) | Römischer Kaiser (896 in Rom) | Er stürzte 887 mit Hilfe der Bayern, Franken, Sachsen, Thüringer und Alamannen seinen Vorgänger Karl der Dicke. Arnulf von Kärnten regiert lange Zeit in Regensburg und besiegt in der Schlacht bei Löwen an der Dyle (891) die Normannen. |
900-911 | Ludwig IV. das Kind | 893-911 | Karolinger | Ostfranken (900 in Forchheim) | Nach dem Tod von Arnulf von Kärnten wird sein einziger ehelicher (und damit legitime) Sohn im Alter von 6 Jahren zum König des Ostfrankenreiches gekrönt. Seine politischen Berater waren die Bischöfe Hatto von Mainz und Salomon III. Unter ihrem Einfluss (und nach dem Tod des letzten Karolingers Ludwig IV. im Alter von 18 Jahren) wurde in der sog. „Babenberger Fehde“ die Erbfolge zu Gunsten der Konradiner entschieden. | |
911-962 | KONRADINER/ LIUDOLFINGER | |||||
911-918 | Konrad I. | 881-918 | Konradiner | Ostfranken (911) | Konrad I. trat ein schwieriges Erbe an. Nachdem das Ansehen und die Machtverhältnisse im ostfränkischen Reich aufgrund der schwachen Führung der letzten fünf unfähigen oder minderjährigen Könige stark gelitten haben, ist das Reich anfällig für Übergriffe von äußeren Feinden, aber auch für Aufstände des eigenen Volkes. Nach drei Feldzügen verliert er Lothringen und das Elsass. Gegenüber den Ungarn, die viermal (912-917) in Süddeutschland einfielen, blieb Konrad untätig, was u.a. zum Konflikt mit Heinrich von Sachsen, Berthold und Burchhard von Schwaben und mit Arnulf von Bayern führte. | |
919-936 | Heinrich I. (der Vogler) | 876-936 | Liudolfinger | Ostfranken (919 in Fritzlar) | Heinrich I. wurde auf dem Maifeld zu Fritzlar zum deutschen König gewählt. Arnulf von Bayern und Burghard von Schwaben waren gegen diese Wahl, weshalb erst genannter als Gegenkönig auftrat. Heinrich I. gelingt ein Waffenstillstand mit den Ungarn (924), gewinnt Lothringen zurück (925), unterwirft die Slawen (in der Schlacht von Lenzen 932) und besiegt die Ungarn 933 in der Schlacht bei Riade. 934 gewinnt er von den Dänen verlorene Gebiete zurück und gründet Mark Schleswig. | |
936-973 | Otto I. der Große | 912-973 | Liudolfinger | Ostfranken (936 in Aachen), Italien (951) | Römisch-deutscher Kaiser (962 in Rom von Papst Johannes XII.) | Nach einem Schlaganfall von Heinrich I. (an dem er ein Jahr später sterben sollte) springt sein Sohn Otto der Große in die Presche und besiegt 935 den Dänenkönig Harald Blauzahn. 938 schlägt er in Bayern und Schwaben Aufstände nieder. 955 besiegt er Ungarn in der Schlacht auf dem Lechfeld und wird im selben Jahr mit einem Sieg über die Slawen (in der Schlacht an der Recknitz) zum Retter der Christenheit. 1951 heiratet er Adelheid von Burgund (951). 951, 961 und 966 unternimmt er drei Feldzüge nach Italien. |
962-1806 | HEILIGES RÖMISCHES REICH (HRR) | |||||
961-983 | Otto II. der Rote | 955-983 | Ottonen (HRR) | Römischer König (973 in Aachen) | Römisch-deutscher Kaiser (973) | Erst Mitkönig (ab 961), dann König (973). Erst Mitkaiser (ab 967), dann Kaiser (973). Der einzige römisch-deutsche König, der südlich der Alpen gewählt wurde. Konflikt mit Heinrich dem Zänker von Bayern und Kämpfe mit Dänenkönig Harald Blauzahn. Niederlage in Süditalien. Hochzeit mit Kaiserin Theophanu. |
983-1002 | Otto III. | 980-1002 | Liudolfinger/ Ottonen (HRR) | Römischer König (983 in Aachen) | Römisch-deutscher Kaiser (996 in Rom von Papst Georg V., dem 1. „deutschen“ Papst) | Wurde als dreijähriger zum König gekrönt. Während seiner Kindheit regierten drei Regentinnen: Mutter Theophanu (bis 991), dann seine Großmutter Adelheid von Burgund (bis 995) und schließlich die Äbtissin Mathilde (bis 999). |
1002-1024 | Heinrich II. | 973-1024 | Liudolfinger/ Ottonen (HRR) | Römischer König (1002 in Mainz) | Römisch-deutscher Kaiser (1014 in Rom von Papst Benedikt VIII.) | Der Sohn von „Heinrich dem Zänker“ von Bayern führte drei Kriege gegen Polen (Bolesław I.) sowie mehrere Feldzüge nach Italien und Böhmen. Hochzeit mit Kunigunde von Luxemburg. |
1024-1125 | SALIER | |||||
1024-1039 | Konrad II. | 990-1039 | Salier (HRR) | Römischer König (1024 in Mainz) | Römisch-deutscher Kaiser (1027 in Rom von Papst Johannes XIX.) | Konrad II. schließt Frieden mit Burgund und erwirbt (von Rudolf III.) das gleichnamige Königreich. Italienfeldzug (1026) und Hochzeit mit Gisela von Schwaben (1016). |
1039-1056 | Heinrich III. | 1017-1056 | Salier (HRR) | Römischer König (1039 in Aachen) | Römisch-deutscher Kaiser (1046 in Rom von Papst Clemens II.) | Italienfeldzüge. Mit einer neuen Kirchenpolitik machte er die Päpste unabhängig. |
1053-1106 | Heinrich IV. | 1050-1106 | Salier (HRR) | Römischer König (1053 in Aachen) | Römisch-deutscher Kaiser (1084 in Rom von Papst Clemens III.) | Als dreijähriger zum König gekrönt. Bis 1065 regierten drei Regenten u.a. seine Mutter Agnes. Später Konflikt mit Papst Gregor VII. mit Folge der Exkommunikation. Investiturstreit (1076-1122), daraufhin „Gang nach Canossa“ (1077) und drei Gegenkönige. Außerdem führte er die Sachsenkrieg von 1073-1075. |
1077-1080 | Rudolf von Rheinfelden | um 1025-1080 | Gegenkönig | Gegenkönig (1077) | Zunächst war er ein Anhänger König Heinrichs IV. ging später aber in Opposition und wurde 1077 in Forchheim zum Gegenkönig gewählt. | |
1081-1088 | Hermann von Salm | um 1035-1088 | Gegenkönig | Gegenkönig (1081) | Er wurde von Erzbischof Siegfried I. von Mainz in Goslar zum König gekrönt. Laut der Gebrüder Grimm wurde er vom Volk als „Knoblauchkönig“ verspottet. Dieser Spott führte vermutlich zur Tradition des „Knoblauchmittwochs“. | |
1093-1101 | Konrad (III.) | 1074-1101 | Gegenkönig | Gegenkönig (1093) | ||
1106-1125 | Heinrich V. | 1086-1125 | Salier (HRR) | Ab 1099 Mitkönig, dann Römischer König (1106 in Mainz) | Römisch-deutscher Kaiser (1111 in Rom von Papst Paschalis II.) | Um selbst König zu werden, zwang er seinen Vater Heinrich IV. am 31.12.1105 zur Abdankung. Lösung des Investiturstreit mit Papst Calixt II. (Wormser Konkordat von 1122). Hochzeit mit Matilda bzw. mit Mathilde von England (am 6.1.1114), die vier Jahre zuvor im Alter von nur 8 Jahren (am 25. Juli 1110) zur römisch-deutschen Königin im Dom von Main gekrönt wurde. |
1125-1137 | Lothar III. | 1075-1137 | Supplinburger, Sachsen (HRR) | Römischer König (1125 in Aachen) | Römisch-deutscher Kaiser (1133 in Rom von Papsts Innozenz II.) | Staufen-Konflikt und zwei Italienfeldzüge. |
1138-1254 | STAUFER | |||||
1138-1152 | Konrad III. | 1093-1152 | Staufer (HRR) | Erst Gegenkönig (1127-35), dann Römischer König (1138 in Aachen) | 2. Kreuzzug (1147-49) endete als totaler Misserfolg; Konflikt mit Heinrich dem Stolzen (Welfen) | |
1147-1150 | Heinrich (VI.) | -1150 | Staufer | Mitkönig | Konrad III. wollte ihn als Nachfolger und machte ihn zum Mitkönig. Heinrich starb aber vor dem Vater. | |
1152-1190 | Friedrich I. Barbarossa | 1122-1190 | Staufer (HRR) | Römischer König (1152 in Aachen) | Römisch-deutscher Kaiser (1155 in Rom von Papst Hadrian IV.) | Bringt von Kreuzzügen Reliquien der Heiligen Drei Könige nach Köln (1164); Konflikt mit Heinrich dem Löwen und Kniefall von Chiavenna (1176); Niederlage in der Schlacht von Legnano gegen Lombarden (1176); Ertrinkt 1190 während des 3. Kreuzzuges. |
1169-1197 | Heinrich VI. | 1165-1197 | Staufer (HRR) | Römischer König (1169 in Aachen) | Römisch-deutscher Kaiser (1191 in Rom von Papst Coelestin III.) | Frieden mit den Welfen (1194). Feldzug gegen Königreich Sizilien (1190/91) inkl. Eroberung (1195). Nahm Richard Löwenherz von 1192-94 gefangen. Hochzeit mit Konstanze von Sizilien. |
1198-1208 | Philipp von Schwaben | 1177-1208 | Staufer (HRR) | Römischer König (1198 in Aachen) | Der 2. Sohn von Barbarossa teilte sich im „Deutschen Thronstreit“ (neben Otto IV) das Reich. Er wurde aber im Juni 1208 in Bamberg (nach der Hochzeitsfeier seiner Nichte) von Otto VIII. von Wittelsbach ermordet. | |
1198-1218 | Otto IV. | -1218 | Welfen (HRR) | Römischer König (1198) | Römisch-deutscher Kaiser (1209 in Rom von Papst Innozenz III.) | Der dritte Sohn von Heinrich dem Löwen war mit Philipp von Schwaben im sog. „Deutschen Thronstreit“ der 2. König. Nach Philipps Ermordung („Königsmord“ 1208) übernahm er die Alleinherrschaft bis 1211. |
1212-1250 | Friedrich II. | 1194-1250 | Staufer (HRR) | Römischer König (1212 in Frankfurt) | Römisch-deutscher Kaiser (1220 in Rom von Papst Honorius III.) | Konnte nach der kurzen Übernahme der Welfen (Otto IV.) wieder die Macht über das Deutsche Reich übernehmen. Vereinte das Deutsche Reich, Kreuzzug 1228/29. Hatte Papst Innozenz IV. als mächtigen Gegner und wurde von diesem 1245 als Kaiser abgesetzt. |
1222-1235 | Heinrich (VII.) | 1211-1242 | Mitkönig | Sohn und Mitkönig von Friedrich II.; Entthronung und Gefangenschaft (1235) durch seinen Vater nach einem Zerwürfnis. | ||
1246-47 | Heinrich Raspe IV. | 1204-1247 | Ludowinger | Gegenkönig | Streit mit den Staufern und Gegenkönig zu Friedrich II. (nach dessen Absetzung durch Papst Innozenz IV.). Der „Pfaffenkönig“ (wie Heinrich Raspe bis ins 20. Jahrhundert bezeichnet wurde) war der letzte Ludowinger Herrscher. Er starb nach einem Scharmützel bei Reutlingen. | |
1237-1254 | Konrad IV. | 1228-1254 | Staufer (HRR) | Römischer König | War bis 1250 Mitkönig seines Vaters und nach dessen Tod bis 1254 alleiniger König. Die Thronfolge wurde aber von Papst Innozenz IV. nicht anerkannt (> Interregnum) | |
1254-1273 | INTERREGNUM | |||||
1254-1256 | Wilhelm von Holland | 1228-1256 | Gerulfinger (HRR) | Römischer König (1254 in Aachen) | Der Gerulfinger war von 1248-1254 erst Gegenkönig zu Friedrich II. und Konrad IV. und nach dessen Tod Alleinherrscher. Starb im Krieg gegen die Friesen (1256). | |
1257-1272 | Richard von Cornwall | 1209-1272 | Haus Plantagenêt | Römischer König (1257 in Aachen) | Stammte aus dem Haus Plantagenêt und regierte (nach der Königs-Doppelwahl 1257) neben Alfons von Kastilien meist auf nicht-deutschem Boden. | |
1257-1275 | Alfons X. | 1255-1308 | Kastilien und Leon | Gegenkönig (1257-75) | Wurde in der Doppelwahl von 1257 zum Gegenkönig gewählt. Betrat nie deutschen Boden. | |
1273-1291 | Rudolph I. | 1218-1291 | Habsburger (HRR) | Römischer König (1273 in Aachen) | Mit ihm endet das Interregnum (Zwischenkönigszeit). Besiegte Ottokar II. von Böhmen. Auftreten von „falschen Friedrichen“ | |
1292-1298 | Adolf von Nassau | ?-1298 | Nassauer (HRR) | Römischer König (1292 in Aachen) | Der Nassauer war ein sog. Grafenkönig. Ging 1294 mit England (Eduard I.) ein Bündnis gegen Frankreich ein. Starb in der Schlacht bei Göllheim. | |
1298-1308 | Albrecht I. | 1255-1308 | Habsburger (HRR) | Römischer König (1298 in Aachen) | Schloss Frieden mit Frankreich (Philipp IV. dem Schönen); wurde 1308 von seinem Neffen Johann von Schwaben ermordet. | |
1308-1438 | LUXEMBURGER/ WITTELSBACHER | |||||
1308-1313 | Heinrich VII. | 1278-1313 | Luxemburger (HRR) | Römischer König (1308 in Aachen) | Römisch-deutscher Kaiser (1312 in Rom von drei Kardinälen) | |
1314-1322 | Ludwig IV. der Bayer & Friedrich der Schöne (Doppelwahl in Frankfurt) | Wittelsbacher (HRR) & Habsburger (HRR) |
Ludwig IV: Römischer König (1314 in Aachen) Friedrich der Schöne: Römischer König (1314 in Bonn) |
Nach dem Tod Heinrich VII. konnten man sich nicht auf einen Nachfolger einigen. 1314 kam es daher zur „Doppelwahl von Frankfurt“, nach der bis zur „Schlacht von Mühldorf“ (28.9.1322) zwei deutsche Könige in Deutschland regierten: Südlich des Mains der Wittelsbacher Ludwig IV. und nördlich des Mains der Habsburger Friedrich der Schöne. | ||
1322-1347 | Ludwig IV. der Bayer | 1282-1347 | Wittelsbacher (HRR) | Römischer König (1314 in Aachen) | Römisch-deutscher Kaiser (1328 in Rom von drei Bischöfen) | Ludwig IV., der Bayer siegte in der „Schlacht von Mühldorf“ (1322) und wurde anschließend zum alleinigen König Deutschlands ausgerufen. |
1325-1330 | Friedrich der Schöne | 1289-1330 | Habsburger (HRR) | Mitkönig (1325-1330) | Friedrich der Schöne verlor die Schlacht, wurde für etwa 3 Jahre inhaftiert und ab 1325 als Mitkönig anerkannt. | |
1346-1378 | Karl IV. | 1316-1378 | Luxemburger (HRR) | Römischer König (1346 in Aachen) | Römisch-deutscher Kaiser (1355 in Rom von Papst Innozenz VI.) | Erst Gegenkönig, ab 1346 anerkannter römisch-deutscher König. Verkündete die „Goldene Bulle“ (Grundgesetze des Heiligen Römischen Reiches). Kampf gegen die Pest. |
1349 | Günther v. Schwarzburg | 1304-1349 | Gegenkönig (1349) | Gegenkönig ohne Macht; Abdankung (1349) | ||
1378-1400 | Wenzel | 1361-1419 | Luxemburger (HRR) | Römischer König (1378 in Aachen) | Wurde wegen Untätigkeit abgesetzt (1400) | |
1400-1410 | Ruprecht von der Pfalz | 1352-1410 | Wittelsbacher (HRR) | Römischer König (1401 in Köln) | Kurzes Intermezzo eines Wittelsbachers. Ruprecht III. führte die Fürsten an, die Wenzel im August 1400 absetzten. Seine Wahl war umstritten, seine Macht war (auch finanziell) stark begrenzt. Er konnte sich aber gegen den „Marbacher Bund“ (1405-07), der ihn absetzen wollte, behaupten. | |
1410-1411 | Jobst von Mähren | 1354-1411 | Luxemburger (HRR) | Römischer König (1410 in Köln) | Zwischen ihm und Sigismund fiel die Entscheidung knapp zu seinen Gunsten. Nur 3 Monate nach seiner Krönung starb er plötzlich (vermutlich durch Gift) und konnte daher sein Amt erst gar nicht ausüben. | |
1411-1437 | Sigismund von Luxemburg | 1368-1437 | Luxemburger (HRR) | Römischer König (1411 in Aachen) | Römisch-deutscher Kaiser (1433 in Rom von Papst Eugen IV.) | Profitierte vom Tod seines Vetters Jobst und wurde König. Er konnte eine Kirchenspaltung durch das „Konzil von Konstanz“ (1414-18) abwenden; Hussitenkriege (1419-1434) |
1438-1806 | HABSBURGER | |||||
1438-1439 | Albrecht II. | 1397-1439 | Habsburger (HRR) | Römischer König (1438) | Zog nur ein Jahr nach seiner Wahl in den Kampf gegen die Türken und starb in dieser Zeit an der Ruhr (Dysenterie). | |
1440-1493 | Friedrich III. | 1415-1493 | Habsburger (HRR) | Römischer König (1440 in Aachen) | Römisch-deutscher Kaiser (1452 in Rom von Papst Nikolaus V.) | Friedrich III. herrschte von allen römisch-deutsche Könige die längste Zeit (53 Jahre), war aber nur wenige Jahre im Land zugegen. Durch seine ständige Abwesenheit und Untätigkeit zerfiel das Reich in Streitigkeiten. Er war der letzte Kaiser, der in Rom gekrönt wurde und heiratete 1452 die Königstochter Eleonore Helena von Portugal. |
1493-1519 | Maximilian I. | 1459-1519 | Habsburger (HRR) | Römischer König (1493 in Aachen) | Römisch-deutscher Kaiser (1508 im Dom von Trient mit Zustimmung des Papstes Julius II.) | Erster Kaiser ohne Krönung; er führte eine Reichsreform durch und zog gegen Italien in den Krieg. Durch die Allianz mit Spanien fühlte sich Frankreich von allen Seiten bedroht (sog. habsburgisch-französischer Gegensatz, der letztendlich zum 30-jährigen Krieg führte). |
1519-1558 | Karl V. | 1500-1558 | Habsburger (HRR) | Römischer König (1519 in Aachen) | Römisch-deutscher Kaiser (1530 in Bologna von Papst Clemens VII.) | Letzter römisch-deutscher Kaiser, der von einem Papst gekrönt wurde; er führte Krieg gegen Frankreich, die Osmanen und gegen die Liga von Cognac (1526-30), welcher erst durch den sog. „Damenfrieden“ beendet wurde. Im eigenen Reich Religionskonflikte in der Reformationszeit. Verzichtete 1556 zugunsten seines Sohnes Philipp II. auf den spanischen Thron. Trat 1556 von allen Ämtern zurück und starb 2 Jahre später an Malaria. |
1531-1564 | Ferdinand I. | 1503-1564 | Habsburger (HRR) | Römischer (Mit)König, 1531 in Köln) | Römisch-deutscher Kaiser (1558 in Frankfurt am Main ohne Zustimmung des Papstes) | Regierte zeitweise (1531-1556) mit seinem Bruder Karl V., später (1556-1564) auch alleine. „Verbrüderte“ sich mit Karl V. und kämpfte gegen protestantische Fürsten im sog. Schmalkaldischen Krieg (1546/47). |
1562-1576 | Maximilian II. | 1527-1576 | Habsburger (HRR) | Römischer König (1562 in Frankfurt) | Römisch-deutscher Kaiser (1564) | Obwohl 2 Jahre zuvor zum König gekrönt, übernahm er erst nach dem Tod Ferdinands 1564 die Macht. Er führte Krieg gegen die Türken und beendete diesen mit dem Frieden von Adrianopel (1568) . |
1575-1612 | Rudolf II. | 1552-1612 | Habsburger (HRR) | Römischer König (1575 in Regensburg) | Römisch-deutscher Kaiser (1576) | Förderer von Kunst und Wissenschaft, ansonsten eher ein schwacher, regierungsunfähiger König. |
1611-1619 | Matthias | 1557-1619 | Habsburger (HRR) | Römischer König (1611 in Frankfurt) | Römisch-deutscher Kaiser (1612) | Sein Kanzler Melchior Kblesl (1552-1630) bestimmte den politischen Kurs. Am Ende seiner Amtszeit begann der Dreißigjährige Krieg (1618-1648). |
1619-1637 | Ferdinand II. | 1578-1637 | Habsburger (HRR) | Römischer König (1619 in Frankfurt) | Römisch-deutscher Kaiser (1619) | Der böhmische Aufstand gegen ihn führte zum Prager Fenstersturz und damit zum Beginn des 30-jährigen Krieges. Er nutze das Beratungsgremium „Geheimer Rat“ zur Unterstützung seiner Amtsgeschäfte . |
1636-1657 | Ferdinand III. | 1608-1657 | Habsburger (HRR) | Römischer König (1636 in Regensburg) | Römisch-deutscher Kaiser (1636) | Nach der Niederlage in der Schlacht von Breitenfeld (1642), ebnete er den Weg zum sog. „Westfälischen Frieden“ (1648), der das Ende des 30-jährigen Krieges besiegelte. Ferdinand III. war außerdem Komponist. |
1653-54 | Ferdinand IV. | 1633-1654 | Habsburger | Römischer Mitkönig (1653-54) | Starb mit 21 an Pocken | |
1658-1705 | Leopold I. | 1640-1705 | Habsburger (HRR) | Römischer König (1658 in Frankfurt) | Römisch-deutscher Kaiser (1658) | Als Gegenspieler zum franz. Sonnenkönig Ludwig XIV. regierten anfangs seine Minister Auersperg und Lobkowitz. Ab 1674 bestimmte er selbst die Politik und führte Krieg gegen Frankreich und die Türken. |
1705-1711 | Joseph I. | 1678-1711 | Habsburger (HRR) | Römischer König (1705 in Augsburg) | Römisch-deutscher Kaiser (1705) | Seine 6-jährigen Regierungszeit wurde vom span. Erbfolgekrieg (1701-1714) bestimmt. Frankreich konnte mit Philipp V. schließlich einen Nachfolger des kinderlos verstorbenen Karl II. bestimmen. Die Habsburger wollten jedoch Karl VI. als Nachfolger einsetzen. |
1711-1740 | Karl VI. | 1685-1740 | Habsburger (HRR) | Römischer König (1711 in Frankfurt) | Römisch-deutscher Kaiser (1711) | Der im spanischen Erbfolgekrieg Unterlegene folgte nach dem Tod seines Bruders Joseph I. auf den Thron. Er verfolgte Roma, vertrieb Juden, führte Krieg gegen die Türken und dehnte das Reich der Habsburger weiter aus. Er hatte keine Söhne, daher übernahm Tochter Maria Theresia und ihr Gatte Franz I. in Österreich-Ungarn die Macht. |
1742-1745 | Karl VII. | 1697-1745 | Wittelsbacher (HRR) | Römischer König (1742 in Frankfurt) | Römisch-deutscher Kaiser (1742) | Wurde trotz Gegenwehr (Österr. Erbfolgekrieg) von Maria Theresia und Preußenkönig Friedrich II. (der „Alte Fritz“) zum König und Kaiser gekrönt, war aber krank und starb nur 3 Jahre später. |
1745-1765 | Franz I. (Stephan v. Lothringen) | 1708-1765 | Habsburg-Lothringer (HRR) | Römischer König (1745 in Frankfurt) | Römisch-deutscher Kaiser (1745) | Nach der Heirat mit Maria Theresia (1736) und dem Tod ihres Vaters Karl VI. wurde er 1740 zunächst habsburgischer Mitregent. Führte das Land 1756 in den Siebenjährigen Krieg gegen Preußen. |
1745-1780 | Maria Theresia | 1717-1780 | Habsburg-Lothringer | Mitregentin (ab 1745) | Sie führte die Geschäfte und prägte die Politik, während ihr Mann (Franz I.) sich für Naturwissenschaften interessierte. Offiziell war sie keine Kaiserin, wurde aber vom Volk als solche tituliert. | |
1764-1790 | Joseph II. | 1741-1790 | Habsburg-Lothringer (HRR) | Römischer König (1764 in Frankfurt) | Römisch-deutscher Kaiser (1765) | In den ersten Jahren prägte weiterhin seine Mutter Maria Theresia die Politik. Er war aber oft konträrer Meinung zu ihren traditionellen Ansichten. Er sah sich als Aufklärer und führte (oft ungeschickt) Reformen z.B. die Aufhebung der Leibeigenschaft, wodurch er als „Befreier der Bauern“ gilt. In seine Zeit fiel die Französische Revolution 1789. |
1790-1792 | Leopold II. | 1747-1792 | Habsburg-Lothringer (HRR) | Römischer König (1790 in Frankfurt) | Römisch-deutscher Kaiser (1790) | Der jüngere Bruder von Joseph II. hatte nur 2 Regierungsjahre, in denen er versuchte, die Unruhen auf Grund der (rabiaten) Reformen seines Bruders zu besänftigen. |
1792-1806 | Franz II. | 1768-1835 | Habsburg-Lothringer (HRR) | Römischer König (1792 in Frankfurt) | Römisch-deutscher Kaiser (1792 bis zur Abdankung 1806) | Führte gemeinsam mit Preußen (unter König Friedrich Wilhelm III. und dessen Gemahlin Königin Luise) drei Koalitionskriege gegen Napoleon. Folge: Abdankung (1806) und Ende des „Heiligen Römischen Reichs“ (HRR). Einziger Doppelkaiser in der Geschichte. (röm.-dt. Kaiser + Kaiser von Österreich als Franz I.) |
1815-1866
1866-1871 |
DEUTSCHER BUND
NORDDEUTSCHER BUND |
Eine Zeit ohne deutsche Könige oder Kaiser. | Napoleon hinterlässt auf deutschem Boden einen Flickenteppich von Ländern, die sich 1815 auf dem Wiener Kongress zum Deutschen Bund zusammenschließen. Die erste deutsche Demokratie wird 1848 mit der Unterzeichnung der Verfassung in der Frankfurter Paulskirche beschlossen. Der Deutsche Bund endete im Sommer 1866 mit dem Deutschen Krieg (Deutscher Bruderkrieg) zwischen dem von Österreich geführten Deutschen Bund und Preußen und seinen Verbündeten. Nach dem Krieg gründete Preußen den ersten deutschen Bundesstaat, den Norddeutschen Bund, der jedoch bereits 1871 im Deutschen Kaiserreich aufging. | |||
1871-1918 | HOHENZOLLERN | |||||
1871-1888 | Wilhelm I. (Deutsches Reich) |
1797-1888 | Hohenzollern | König von Preußen (1861 in Königsberg) | 1. Deutscher Kaiser (1871) | Nach dem Deutsch-Französischen Krieg (1870-71) rief Wilhelm I. sich selbst im Spiegelsaal von Versailles zum 1. Deutschen Kaiser aus. Der Sohn von Friedrich Wilhelms III. und dessen Gemahlin Luise von Preußen stand im dauerhaften Konflikt mit Otto von Bismarck, der als Kanzler die Politik des Deutschen Reiches bestimmte. Wilhelm I. überlebte vier Attentatsversuche und starb fast 91-jährig im Drei-Kaiser-Jahr am 9. März 1888. |
1888 | Friedrich III. (Deutsches Reich) |
1831-1888 | Hohenzollern | König von Preußen (1888) | 2. Deutscher Kaiser (9. März 1888) | Der Sohn von Wilhelm I. war nur 99 Tage lang Deutscher Kaiser – und starb schwer krank am 15. Juni 1888. |
1888-1918 | Wilhelm II. (Deutsches Reich) |
1859-1941 | Hohenzollern | König von Preußen (1888) | 3. Deutscher Kaiser (15. Juni 1888) | Der Sohn von Friedrich III. entließ 1890 den „Eisernen Kanzler“ Otto von Bismarck. Sein Ziel war es, das Deutsche Reich zu stärken und als Weltmacht zu etablieren. Daher forcierte er die militärische Aufrüstung sowie die Gewinnung von Kolonien in Afrika und Südsee. 1914 führte er das Land in den 1. Weltkrieg und verlor nach der Novemberrevolution am 9.11.1918 den Kaisertitel. Mit seiner Gemahlin, der letzten deutschen Kaiserin Auguste Viktoria (1858-1921), floh der letzte deutsche Kaiser ins Exil nach Niederlande, wo er 1941 starb. Mit seiner Abdankung am 9. November 1918 endet die Zeit der deutsche Könige und Kaiser. |
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Wer war der letzte deutsche Kaiser?
Letzter Deutscher Kaiser und somit auch letzter König von Preußen war Wilhelm II. aus dem Haus der Hohenzollern. Er regierte von 1888 bis 1918 und musste mit dem Beginn der Novemberrevolution am 9. November 1918 abdanken. Er floh ins Exil in die Niederlande, wo ihm die niederländische Königin Wilhelmina Asyl gewährte. Seine Gemahlin, die deutsche Kaiserin Auguste Viktoria, starb dort bereits 1921, er selbst aber erst 20 Jahre später.
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Quellen zur Liste „Deutsche Könige der Geschichte“:
Geschichtsbücher über deutsche Könige und Adel, Brockhaus, Wikipedia, Historien-Zeitschriften u.v.a.