Die Nachtwache von Rembrandt


Die Nachtwache von Rembrandt hängt im Rijksmuseum in Amsterdam, am Ende eines prächtigen, herrschaftlichen Saals, an einer dunkelgrün gestrichenen Wand. Vor dem riesigen Gemälde, das vom Boden bis zur Decke die Wandfläche füllt, versammelt sich durchgehend eine bunt gemischte Menschentraube aus aller Welt.

Auch wir drängeln uns nach vorne und möchten dieses Wahnsinns-Werk aus der Nähe betrachten, bestaunen, fotografieren. 16 qm ist es groß, so groß wie die Fläche vieler Wohnzimmer. Und dennoch stehen wir vor ihm und fragen uns: was genau ist das Besondere an diesem Bild?

Die freundliche Stimme aus unserem Audio-Kopfhörer klärt auf – und erzählt uns so einige überraschende Details zum Gemälde. Zum Beispiel, dass die Nachtwache ursprünglich gar nicht „Nachtwache“ hieß, sondern „Die Kompanie des Frans Banning Cocq“.

Hm, schön und gut, aber warum hat man es umbenannt?
Die Gründe liegen auf der Hand. Dem Volk war der Titel zu lang und zu sperrig und nannte das Gemälde aufgrund der dunklen Stimmung kurzerhand „Die Nachtwache“. Auch Rembrandt selbst hat kräftig dazu beigetragen, indem er eben diesen düsteren Hintergrund für einen dramatischen Hell-Dunkel-Effekt wählte. 

Psst.
„Die Nachtwache“ aus dem Jahre 1642 war Rembrandts (1606-1669) letzte große Auftragsarbeit und markierte einen Wendepunkt in seinem Leben. Denn nach der Fertigstellung blieben weitere Auftragsarbeiten aus – und Rembrandt verarmte. Der Grund dafür findet sich ebenfalls im Gemälde: der Meister malte außerplanmäßig 34 (teils unbekannte) Personen ins Bild, was seine Auftraggeber ganz und gar nicht erfreute – und ihm infolgedessen keine Aufträge mehr zuteilten.

Wer dieses geheimnisvolle Schicksalsbild aus der Nähe betrachten möchte, muss nach Amsterdam in Holland reisen. Einige weitere berühmte Maler findet ihr aber gleich hier auf Taschenhirn.de.

Bild: Die Nachtwache von Rembrandt im Museum

Foto von Robert Junker

Wenn man ganz dicht ans Gemälde rankommt, kann man erkennen, dass ein Soldat am linken Bildrand eine Brennlinse hält, die man damals zum Zünden der Kanonen brauchte. Und da Kanonen nur am Tage abgefeuert wurden, ist es ein weiterer Beleg dafür, dass „Die Nachtwache von Rembrandt“ wohl tagsüber marschierte.

Nachtwache von Rembrandt

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