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Die Geschichte des Mittelalters (600-1500)

Wann begann das Mittelalter?

Die Geschichte des Mittelalters beginnt mit dem Untergang des Römischen Reiches um 500 bis 600 nach Christus. Erst rund 900 bis 1.000 Jahre später wurde das Mittelalter vom Zeitalter der Renaissance (Frühe Neuzeit des 15. Jahrhunderts) abgelöst.

Welches sind die größten Ereignisse des Mittelalters?

In Westeuropa bestimmte das Fränkische Reich und das daraus folgende Heilige Römische Reich (HHR) die Geschichte. Bedeutende Könige wie Karl der Große, Otto der Große und Heinrich IV. mit seinem „Gang nach Canossa“ prägten hierzulande die Epoche. Natürlich gab es im Mittelalter auch zahlreiche Kriege wie z.B. der 100-jährige Krieg zwischen England und Frankreich oder die Eroberungskriege der Mauren in Südeuropa.

Viele Opfer forderten auch die 7 Kreuzzüge nach Jerusalem sowie der Ausbruch der Pest ab 1347. In Osteuropa wurde die Geschichte dagegen vom Oströmischen (byzantinischen) Reich sowie dem Beginn des Osmanischen Reichs (ab 1301) dominiert. Aber auch in anderen Kulturen der Welt wie z.B. in China (Tang-Dynastie), Mongolei (Dschingis Khan) oder in Nordafrika (Mauren) wurde im Mittelalter bedeutende Geschichte geschrieben, wie Sie chronologisch der folgenden Tabelle entnehmen können.

FAQ: Welche berühmten Persönlichkeiten lebten im Mittelalter? 🔽

Berühmte Persönlichkeiten in der Geschichte des Mittelalters:

Zu den berühmtesten Gestalten in der Geschichte des Mittelalters gehören Karl Martell, Karl der Große, Otto der Große, der Wikinger Leif Eriksson, Wilhelm der Eroberer, Heinrich IV., Friedrich Barbarossa, Philipp II., Richard Löwenherz, Dschingis Khan, Marco Polo, Thomas von Aquin und natürlich Jeanne d’Arc, die heilige Jungfrau von Orléans. 

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Jahr Große Ereignisse in der Geschichte des Mittelalters (600-1500)
608 In Mittelamerika gründen die Mayas ihre Tempelstadt Piedras Negras.
610 Mohammed offenbart sich als Prophet Allahs.
615 Perser bedrohen Konstantinopel.
618-903 China erreicht unter der Tang-Dynastie seine bis dahin größte Ausdehnung. Unter den Kaisern Tang Kao-tsu und Tang Tai-tsung erlebt das Land eine kulturelle Blüte. 
622 Mohammed (570-632) beginnt eine Pilgerreise von Mekka nach Medina (genannt „Hedschra“ = Auszug) und begründet mit dem Tag seiner Abreise (nach christlicher Zeitrechnung der 22. September) die Weltreligion Islam. Es ist außerdem der Beginn der islamischen Zeitrechnung.
632 Nach seiner Abschiedswallfahrt nach Mekka stirbt Prophet Mohammed am 8. Juni in Medina.
657-661 Nach Glaubenskämpfen spaltet sich der Islam auf. Die Schiiten trennen sich vom orthodoxen Islam der Sunniten (Sunna = Brauch, Tradition) und gründen ihre eigene Schia (Partei). Die Schiiten erkennen allein Ali (Abū l-Hasan Alī ibn Abī Tālib) – den mit Fatima verheiraten Schwiegersohn des Propheten Mohammed – als rechtmäßigen Nachfolger Mohammeds an. Ali (600-661) regierte als vierter Kalif von 656 bis zu seinem Tod. Weitere Oppositionsbewegung des frühen Islams waren die Charidschiten, die Qadarīya und die Murdschi’a, die sich aber allesamt in weitere Untergruppen aufspalten sollten. Heute bilden die Sunniten mit schätzungsweise 87-90 % die größte Glaubensgruppe im Islam.
711 Die Mauren erobern Spanien. Die christliche Rückeroberung von den Arabern dauert 770 Jahre bis ins Jahr 1492. 
732 Karl Martell schlägt die Araber in Frankreich (Schlacht von Tours und Poitiers) und unterbindet dadurch die Verbreitung des Islams in Europa.
768-814 Der deutsche König Karl der Große wird erst zum Frankenkönig, später (am 25.12.800) in Rom von Papst Leo III. zum römischen Kaiser gekrönt. Er prägte die Geschichte des Mittelalters wie kaum ein zweiter.
790-1070 Die Wikinger erobern und plündern von Skandinavien aus Gebiete in England, Irland und Schottland. Als Beute nehmen sie dabei nicht nur Ländereien, Schmuck und andere Wertgegenstände von den Einheimischen, sondern auch Menschen, die als Sklaven für viel Silber ins Ausland verkaufen. Wichtiger Handelsplatz für Wikinger war der norddeutsche Ort Haithabu (um 770 gegründet und 1066 zerstört).
806 Teilung des Frankenreiches. Karl der Große teilt (zur Vermeidung von Thronstreitigkeiten) sein Reich auf seine drei Söhne Pippin von Italien, Karl dem Jüngeren und Ludwig dem Frommen auf (Divisio Regnorum).
um 900 Die Wikinger entdecken und besiedeln Grönland. Im Jahre 1000 segelt Leif Eriksson als erster Europäer nach Nordamerika.
919 Heinrich I. wird zum deutschen König gekrönt. Die Bayern lehnen ihn ab und stellen Herzog Arnulf als Gegenkönig auf.
955 Otto I. (der Große) – seit 936 König des Ostfrankenreiches – besiegt 955 die Ungarn in der großen Schlacht auf dem Lechfeld bei Augsburg. 962 wird er in Rom zum römisch-deutschen Kaiser gekrönt.
962 In Parma wird vermutlich die erste staatliche Universität eröffnet. Erst rund 100 Jahre später (1088) gründen Rechtsstudenten in Bologna die zweitälteste Universität in Europa.
1066 Wilhelm der Eroberer (siehe auch die Liste Könige von England) besiegt in der großen Schlacht bei Hastings (14.10.) die Angelsachsen unter Harold II. und gründet England.
1076/77 „Gang nach Canossa“. König Heinrich IV. leistet bei Papst Gregor VII. Abbitte im Streit um die Besetzung von Bischofsämtern.
1096-1270 In sieben Kreuzzügen ziehen über eine Million Menschen nach Jerusalem. 1099 erobern Kreuzfahrer Jerusalem.
1155-1190 Ständiger Konflikt zwischen den Staufer (Friedrich I. Barbarossa) und Welfen (Heinrich der Löwe). 1156 Gründung des Herzogtum Österreich. 1180 Reichskrieg mit Niederlage und Ächtung des Heinrich des Löwen. 
1176 Friedrich I. Barbarossa unterliegt in der Schlacht bei Legnano dem Städtebund.
1187 Ägypterkönig Saladin erobert Jerusalem, Syrien und Mesopotamien (Zwei-Strom-Land).
1189 Gemeinsamer Kreuzzug von Friedrich I. Barbarossa, Philipp II. von Frankreich und Richard Löwenherz von England.
1190 Barbarossa ertrinkt am 10. Juni im Fluss Saleph.
1192  Herzog Leopold von Österreich nimmt den – von den Dritten Kreuzzügen heimkehrenden – Richard Löwenherz kurz vor Weihnachten in Erdberg bei Wien gefangen und liefert ihn später an den deutschen Kaiser Heinrich VI. aus. Dieser lässt ihn erst nach hohen Lösegeldzahlungen am 4. Februar 1194 wieder frei.
um 1200 Nach dem wirtschaftlichen Aufstieg von Florenz entstehen in Italien die ältesten Banken Europas. Die Bankiersfamilien Bardi, Peruzzi und Acciaiuoli gründen bis zu Beginn des 14. Jahrhunderts die ersten Bankfilialen in allen großen Städten Europas.
1204 Die Eroberung und Plünderung Konstantinopels durch Kreuzritter des Vierten (und fehlgeleiteten) Kreuzzuges unter der Führung des über 90-jährigen, blinden Dogen und Herrscher der Republik Venedig, Enrico Dandolo.
1207-15 Der Mongolenkönig Dschingis Khan erobert mit über 100.000 Reitern nach vielen Kämpfen das chinesische Reich und dehnt seine Landeroberungen Richtung Westen weiter aus. 
1212 Der sogenannte „Kinderkreuzzug“ endet nach Hunger und Alpenüberquerung in Italien. Kein Kind erreichte je das Heilige Land.
1220-27 Die Mongolen erobern den Kaukasus und Südrussland, Ungarn, Polen und Österreich.
1227 Dschingis Khan (geboren um 1160) stirbt am 18. August. Rund 2.000 Menschen, die an seinem Begräbnis teilnahmen, wurden getötet, um die Grabstätte (die bis heute unbekannt ist) geheim zu halten.
um 1250 Kulturelle Blütezeit der Inkas.
1258 Mongolische Truppen dringen in Bagdad ein, töten schätzungsweise 1 Million Menschen (darunter den letzten Kalifen) und brennen großartige Bibliotheken nieder.
1280  Kublai Khan (ein Enkel von Dschingis Khan) lässt sich zum Kaiser von China krönen und begründet damit die Yuan-Dynastie. Er eroberte Korea und Tibet und brachte den Buddhismus nach China.
1291 Mit dem „Rütlischwur“ verbünden sich die Schweizer Kantone Schwyz, Unterwalden und Uri im „Ewigen Bund“.
1298 Engländer schlagen den schottischen Aufstand unter der Führung von William Wallace nieder.
1301 Sultan Osman I. (1259-1326) gründet das nach ihm benannte Osmanische Reich (heute: Türkei). Sein Nachfolger Murad I.  eroberte 1366 Adrianopel (heute: Edirne) und machte die Stadt zur ersten Hauptstadt der Osmanen.
1314 Unter Führung des schottischen Nationalhelden König Robert I. (Robert the Bruce) besiegen die Schotten in der Schlacht von Bannockburn eine deutlich größere englische Armee. Mit dem Sieg konnte Schottland seine Unabhängigkeit bewahren.
13.-19. Jh. Die kirchliche Inquisition (Ketzer- und Hexenverfolgung) fordert in Europa hunderttausende Opfer.
1339 Beginn des Hundertjährigen Krieges zwischen England und Frankreich. Er entstand aus territorialen und dynastischen Ansprüchen der englischen König auf den französischen Thron. Während dieses Konflikts gab es viele Schlachten, die für ihre Bedeutung bekannt sind, wie Crécy (1346), Poitiers (1356) und Agincourt (1415). Jeanne d’Arc, ein mutiges Bauernmädchen und Nationalheldin Frankreichs, spielte 1429 eine entscheidende Rolle bei der Wende des Krieges zugunsten Frankreichs. Der Krieg endete erst 1453 (nach 114 Jahren) mit dem Verlust der englischen Gebiete in Frankreich. Mit Ausnahme Calais, das bis 1558 in englischem Besitz blieb.
1347-1353 In Europa breitet sich die Pest von Italien auf ganz Europa aus. In nur sechs Jahren stirbt ein Drittel (20 bis 50 Mio.) der europäischen Bevölkerung. Der „schwarze Tod“ gilt bis heute die größte Pandemie und Naturkatastrophe in der Geschichte des Mittelalters. Erst 1894 wurde der Pesterreger „Yersinia pestis“ vom Schweizer Arzt Alexandre Yersin entdeckt. Ratten, die das Bakterium in sich trugen, wurden von Flöhen gestochen, die wiederum die Menschen infizierten.
1354-1402 Die Türken kommen nach Europa. Konstantinopel wird eingekreist (1363), Thessaloniki wird türkisch (1387).
1356 König Karl IV. erlässt die „Goldene Bulle“, das Grundgesetz des „Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation“, das bis 1806 gültig bleibt.
1420 Vertrag von Troyes. Er war ein bedeutsames Ereignis, der vorsah, dass der englische König Heinrich V. der Erbe des französischen Throns werden sollte. Dieser Vertrag wurde später jedoch aufgehoben. Erst nach dem Tod von Heinrich V. und Charles VI. wurde Charles VII. als König von Frankreich anerkannt.
1429 Angeführt von der 17-jährigen Bauerntochter Jeanne d‘Arc befreit das französische Heer die von den Engländern belagerte Stadt Orléans. Ihre geschickte Kriegsführung half den Franzosen, weitere wichtige Siege zu erringen.
1431 Jeanne d‘Arc, die „Heilige Jungfrau von Orléans“ (wie sie später von der Kirche verehrt wurde), wird am 30. Mai in Rouen auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Ein Jahr zuvor war sie verraten, inhaftiert und wegen Ketzerei zum Tode verurteilt worden. Bis heute ist sie eine französische Nationalheldin.
1440 Ab 1440 Bau der Kaiserpaläste in Peking (Chinesische Hauptstadt seit 1421).
15. Jh. Bau der Chinesischen Mauer unter der Ming-Dynastie. Gutenberg beginnt 1452 mit dem Druck einer 42-zeiligen Bibel.
1453 Das von Engländern belagerte Bordeaux wird von den Franzosen zurückerobert. Mit diesem Sieg endete der Hundertjährige Krieg, da fast alle von den Engländern beherrschten Territorien auf dem Festland an Frankreich zurückfielen. Mit dem Frieden gingen zahlreiche beschäftigungsloser Söldner nach England zurück, das in den folgenden 31 Jahren in den Rosenkriegen zwischen den Häusern Lancaster und York versank.
1453 Sultan Mehmed II. erobert Konstantinopel (24. Mai) und macht es unter dem Namen Istanbul zur Hauptstadt der Osmanen.
1455-1485 Rosenkriege zwischen den Häusern York und Lancaster in England.
1492 Sensationelle Entdeckung in der Geschichte des Mittelalters: Der berühmte Seefahrer Christoph Kolumbus landet am 12. Oktober auf der Bahamas-Insel Guanahani und entdeckt dabei u.a. auch den neuen Kontinent Amerika
1494 Mit dem Vertrag von Tordesillas wird eine Nord-Süd-Linie (entspricht etwa dem Verlauf 46 Grad West) zur Aufteilung der Welt festgelegt. Länder, die westlich davon liegen, sollten spanisch werden – und Länder die östlich davon liegen portugiesisch. Zuvor gab es bei der Aufteilung der „Neuen Welt“ Spannungen zwischen den beiden größten Seemächten.

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Quellen zur Geschichte des Mittelalters:

Geschichtsbücher zur Geschichte des Mittelalters, Brockhaus, diverse Historien-Artikel aus Zeitungen & Zeitschriften etc.


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